Silvester 2022/23 rund um den Globus: Willkommen, 2023! So feiert die Welt den Jahreswechsel
Es ist ein Jahreswechsel mit Partys und prächtige Feuerwerke: Die Silvesterfeierlichkeiten sind nach zwei Jahren mit Pandemie-Einschränkungen diesmal weltweit wieder fast wie früher. Die ersten Länder sind bereits in 2023 angekommen.
Milliarden Menschen heißen in der Nacht zum Sonntag das Jahr 2023 willkommen. Anders als in den vergangenen zwei Jahren galt diesmal in Deutschland vor Silvester kein Verkaufsverbot von Feuerwerk mehr. Deshalb könnte es wieder viel mehr Not- und Zwischenfälle geben. In der Neujahrsnacht wird es laut Deutschem Wetterdienst erneut ungewöhnlich mild. Vielerorts dürften die Temperaturen zweistellig sein. Der DWD gab zu bedenken, dass es vor allem in der Nordwesthälfte Deutschlands windig sei und Silvesterraketen vom Winde verweht werden könnten.
Silvester 2022/23 im News-Ticker: Alle Schlagzeilen zum Jahreswechsel im Überblick
+++ Sydney begrüßt 2023 mit Regenbogen-Feuerwerk +++
Mit einem farbgewaltigen Riesenfeuerwerk hat die australische Metropole Sydney das neue Jahr begonnen. Drei Stunden nach dem ersten Jahreswechsel am Südsee-Archipel Kiribati ging im Hafen von Sydney um Mitternacht – 14.00 Uhr deutscher Zeit – das traditionelle Riesenfeuerwerk in die Luft. Highlight der fast viertelstündigen Show bildeten Regenbogen aus Leuchtkörpern, die wasserfallartig von der Harbour Bridge regneten, als Vorboten der Sydney WorldPride, die im Februar in der Metropole startet.
Bereits ab 21.00 Uhr Ortszeit hatte erstes Feuerwerk als Familienveranstaltung den Himmel erleuchtet.
Nach Angaben des Senders ABC wurde von mehr als einer Million Menschen ausgegangen, die das Spektakel mit eigenen Augen vor der berühmten Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses sehen wollten, so viele wie bei den Silvestersausen in Sydney vor Beginn der Corona-Pandemie. Zahlreiche Besucher hatten bereits am frühen Morgen Plätze mit guter Aussicht auf den Hafen bezogen.
Geschätzt etwa eine halbe Milliarde Zuschauer verfolgten die Show weltweit über den Bildschirm. Die Produzenten der Lichtshow hatten im Vorfeld ein “Kaleidoskop von Farben” versprochen – und geliefert. Angaben im Vorfeld zufolge wurden insgesamt acht Tonnen beziehungsweise 9.000 Stück Feuerwerkskörper für Kosten in Höhe von umgerechnet rund 3,7 Millionen Euro verschossen.
+++ Kiribati begrüßt als Erstes 2023 – Mega-Feuerwerk in Sydney geplant +++
Ein Atoll in der Südsee hat das Jahr 2023 bereits 13 Stunden vor Deutschland eingeläutet: Die Bewohner von Kiritimati, das zum Kiribati-Archipel gehört, waren weltweit die Ersten, die um 11.00 Uhr MEZ ins neue Jahr starteten. Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie konnten auch wieder Touristen am anderen Ende der Welt mitfeiern. Die Grenzen der polynesischen Inselgruppen waren seit März 2020 für Ausländer größtenteils geschlossen.
Kiribati empfängt erst seit August wieder internationale Gäste. Die 388 Quadratkilometer große Koralleninsel Kiritimati hat nur wenige Tausend Bewohner.
Samoa, das in diesem Jahr die Sommerzeit abgeschafft hat, folgte erstmals eine Stunde später – zeitgleich mit Neuseeland und Tonga. Gewaltige Feuerwerke über Samoas größter Insel Savai?i sowie in der Hauptstadt Apia auf der Insel Upolu sollten den Jahreswechsel begleiten. Der Inselstaat hatte für die Spektakel eigens Pyrotechnik-Experten aus Neuseeland einfliegen lassen.
Viele Menschen im Königreich Tonga leiden noch immer unter den Folgen des gewaltigen Ausbruchs des unterseeischen Vulkans Hunga Tonga-Hunga Ha’apai. Der Berg hatte Mitte Januar eine gigantische Wolke aus Asche und Gas kilometerweit in die Höhe geschleudert. Die kolossale Eruption löste Tsunami-Wellen aus und bedeckte Teile von Tonga mit einer dicken Ascheschicht.
In Neuseeland, wo im vergangenen Jahr noch wegen Corona die meisten Events abgesagt worden waren, wurden erstmals wieder Böller in den Himmel geschossen. Als Höhepunkt gilt das Feuerwerk vom Sky Tower in Auckland. “Es ist ein Ereignis, das auf der ganzen Welt gesehen wird, und wir sind stolz darauf, das Jahr 2023 von unserer Stadt aus zu beginnen”, hatte Bürgermeister Wayne Brown im Vorfeld gesagt.
Zwei Stunden später, um 14.00 Uhr deutscher Zeit, sollte im australischen Sydney zum Jahreswechsel das traditionelle Riesenfeuerwerk gezündet werden. Eine Million Menschen wurden zu der Lichtershow vor der berühmten Kulisse der Harbour Bridge und des Opernhauses erwartet. Berichten zufolge werden weltweit voraussichtlich eine halbe Milliarde Menschen das Spektakel verfolgen. Im Mittelpunkt der Show aus acht Tonnen Feuerwerkskörpern steht ein Regenbogen-Wasserfall – im Vorfeld der Sydney WorldPride, die im Februar in der Metropole startet.
+++ Jahreswechsel im TV-Programm: Diese Sendungen versüßen Silvester +++
In Berlin gibt es am Brandenburger Tor wieder eine Party mit Publikum. Die Gäste mussten Tickets für die Show unter dem Motto “Celebrate at the Gate” im Voraus kaufen. 2.500 Menschen werden laut dem Veranstalter erwartet. Um Mitternacht soll es demnach kein Höhenfeuerwerk, sondern eine Lichtshow geben.
Das ZDF überträgt von dort seine Silvestersendung “Willkommen 2023” – Andrea Kiewel und Johannes B. Kerner präsentieren die Show erstmals von der Ostseite, dem Pariser Platz. Unterstützt werden sie von Sänger Sasha. Als musikalische Gäste werden unter anderem die Scorpions, DJ BoBo, die Münchener Freiheit und Jupiter Jones erwartet. Zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule feierten in den Jahren vor der Pandemie Zehntausende. Die Feier galt in den Jahren vor Corona als die größte Silvesterparty Deutschlands.
+++ Von Sydney bis London: Die Welt begrüßt 2023 mit Riesenfeuerwerk und Lichtshows +++
Gefeiert wird auch in anderen Großstädten. In Sydney findet wieder ein Riesenfeuerwerk am berühmten Opernhaus statt, in Dubai später dann am höchsten Gebäude der Welt – dort soll mit einer Lasershow auch ein neuer Weltrekord aufgestellt werden. Zudem ist in der emiratischen Metropole eine Lichtshow mit Hunderten Drohnen geplant.
In Kiew in der Ukraine dagegen gilt weiter das Kriegsrecht. In der immer wieder mit Raketen beschossenen Hauptstadt der Ukraine ist es unter Strafe verboten, Feuerwerk zu zünden. Zwar sind viele Restaurants festlich geschmückt, oft sitzen die Menschen aber nach den russischen Angriffen auf Kraftwerke wegen Stromausfällen im Dunkeln. Viele Ukrainer lassen sich aber trotz des Kriegs die Neujahrsbescherung und auch ein Festessen nicht nehmen.
In London gibt es am Riesenrad “London Eye” erstmals wieder seit dem Jahreswechsel 2019/20 ein Neujahrsfeuerwerk – mehr als 100.000 Ticket-Inhaber werden in der Innenstadt erwartet.
Die brasilianische Metropole Rio de Janeiro lässt erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder am Strand von Copacabana mit Feuerwerk und Konzerten ohne Einschränkungen feiern. In New York ist die traditionelle Silvesterparty am Times Square angekündigt, bei der sich beim “Ball Drop” traditionell eine blaue Kugel zur Erde senkt.
26 Stunden dauert es zwischen 11.00 Uhr MEZ am 31. Dezember und 13.00 Uhr MEZ am 1. Januar, bis der ganze Globus ins neue Jahr gerutscht ist. Es beginnt im Inselstaat Samoa, geht über Australien, Asien bis Europa, Südamerika, die US-Ostküste, Kalifornien, Hawaii zu den unbewohnten Eilanden Bakerinsel und Howlandinsel wieder im Pazifik.
+++ Ruhe vor dem Silvestersturm: Deutschlands Rettungskräfte wappnen sich für stressige Einsatzlage +++
In Deutschland gehen Krankenhäuser, Polizei und Feuerwehren nach zwei vergleichsweise ruhigen Silvesternächten davon aus, wieder viel mehr Arbeit und Einsätze zu haben als 2021/22 und 2020/21. In den vergangenen beiden Jahren war der Verkauf von Feuerwerk für die Silvesternacht auch deshalb verboten, um Krankenhäuser in der Pandemiezeit von zusätzlichen Patienten zu entlasten.
Die Ärzteorganisation Marburger Bund rief zu Böller-Vorsicht auf. “Viele Rettungsstationen sind ohnehin am Limit, und selbstverständlich birgt ein Silvesterfeuerwerk immer ein zusätzliches Unfallrisiko”, sagte die Marburger-Bund-Vorsitzende Susanne Johna der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (NOZ). Das gelte nicht nur für “aktive” Feuerwerker, sondern auch für Schaulustige.
In Berlin sagte ein Sprecher des Unfallkrankenhauses, man rechne mit mehr Verletzungen wie abgerissenen Fingern nach missglückten Böllereien. “Wir gehen davon aus, dass in der Zeit ab etwa 3.00 Uhr bis in den späten Neujahrsabend durchgehend operiert wird.” Zwei Gruppen seien besonders gefährdet: Betrunkene, die unsachgemäß mit Feuerwerkskörpern umgehen. “Und Kinder an Neujahr, die nicht gezündetes Feuerwerk oder Blindgänger aufsammeln und zünden wollen.”
Der Jahreswechselablauf in aller Welt – ein Überblick
- 1100 Samoa startet als erstes Land der Welt ins neue Jahr
- 1200 z.B. Neuseeland
- 1300 z.B. Tuvalu im Pazifik
- 1400 z.B. Sydney in Australien begrüßt das neue Jahr
- 1500 z.B. Teile Australiens, darunter Brisbane
- 1600 z.B. Südkorea und Japan
- 1700 z.B. Philippinen, Malaysia, Singapur
- 1800 z.B. Thailand, Vietnam
- 1900 z.B. Bangladesch und Bhutan
- 1930 z.B. Indien und Sri Lanka
- 2000 z.B. Malediven und Pakistan
- 2100 z.B. Armenien, Vereinigte Arabische Emirate
- 2200 z.B. Türkei, Russlands Hauptstadt Moskau, Kenia
- 2300 z.B. Ukraine, Griechenland, Finnland, Baltikum, Rumänien
- 0000 z.B. Deutschland und weite Teile der EU
- 1. Januar (MEZ):
- 0100 z.B. Großbritannien, Portugal, Island
- 0200 z.B. Kap Verde
- 0400 z.B. Teile Brasiliens (Rio), Argentinien, Uruguay
- 0500 z.B. Bolivien, Venezuela
- 0600 z.B. US-Ostküste mit New York, auch Kuba, Peru
- 0700 z.B. Mexiko-Stadt und Teile der USA (Chicago)
- 0900 z.B. Kalifornien in den USA mit Los Angeles
- 1000 z.B. Alaska (USA)
- 1100 z.B. Honolulu in Hawaii (USA)
- 1200 z.B. Pago Pago (Amerikanisch-Samoa)
- 1300 Bakerinsel und Howlandinsel im Pazifik (unbewohnt)
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loc/news.de/dpa