Musiker wird Antisemitismus vorgeworfen: Roger Waters bei Tourstart in Deutschland umjubelt
Der mit Antisemitismus-Vorwürfen konfrontierte Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters ist beim Deutschland-Auftakt seiner „This Is Not A Drill“-Tour in Hamburg bejubelt worden. Etwa 6500 Zuschauerinnen und Zuschauer kamen in die Barclays-Arena.
Applaus bekam Waters nicht nur für große Hits aus der Zeit von Pink Floyd und aus seiner Karriere als Solokünstler, sondern auch, als er die Antisemitismus-Vorwürfe ansprach.
„Ein Gericht in Frankfurt hat entschieden, dass ich kein Antisemit bin. Ausgezeichnet“, ertönte Waters Stimme auf Englisch kurz vor Beginn des Konzertes aus Lautsprechern. Der entsprechende Text erschien auf der Leinwand über der Bühne. Er verurteile Antisemitismus vorbehaltlos und könne gar nicht sagen, wie sehr er sich auf den Auftritt in Frankfurt freue, sagte der 79-Jährige weiter.
Zuletzt hatte es bundesweit Kritik an den Auftritten des britischen Musikers („Wish You Were Here“) gegeben, die im Mai auch in Köln, Berlin, München und Frankfurt am Main anstehen.
Das Konzert in Frankfurt sollte zunächst abgesagt werden. Waters hatte aber gegen den Beschluss geklagt und Recht bekommen. Das Frankfurter Verwaltungsgericht berief sich in seiner Entscheidung unter anderem auf die Kunstfreiheit.
Waters wird unter anderem für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) kritisiert, die zum umfassenden Boykott des Staates Israel aufruft. Bei früheren Konzerten ließ der Sänger zudem Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. (dpa)