Euphorie in der Stimme
Strenggenommen ist das Leben eine einzige Suchbewegung: nach Glück, Erfolg, Liebe. Vor allem nach letzterer. Oder? Hat man sie erst einmal gefunden, die Liebe, muss man sie auch festhalten. In Form eines Treuegelöbnis, das so klingen kann: „I still need you there beside me / No matter what I do /For I know I’ll never find another you.“
Gelobtes Land
Einen besseren Menschen als diesen einen wird sie nicht mehr finden, weiß die Sängerin. Deshalb besingt sie mit heller, euphorischer Stimme, begleitet vom Beat einer akustischer Gitarre und dem Rasseln eines Tambourins, die Lebensreise, die sie Hand in Hand zurücklegen möchte, durch Stürme und Flauten und am Ende bis hinein ins „promised land“.
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Mit „I’ll Never Find Another You“ eroberte die australische Folkpopband The Seekers 1965 Platz 1 der britischen Charts. Zu verdanken hatten sie das auch der strahlenden Stimme ihrer Sängerin Judith Durham. Gegründet hatte sich die Gruppe drei Jahre zuvor in Melbourne, Durham spielte auch Klavier und Tambourin. Weitere Hits wie „The Carnival Is Over“ und „Georgy Girl“ folgten, bis die Band 1968 zerbrach, weil Durham sie verließ.
Die Seekers verkauften fünf Millionen Tonträger. Ein Erfolg, an den die Sängerin solo nicht anknüpfen konnte. Sie heiratete den britischen Pianisten Ron Edgeworth, arbeitete mit ihm und zog nach Europa. Bei den vom Gitarristen Keith Potger gegründeten New Seekers war sie nicht dabei, kehrte aber 1992 zu den Seekers zurück. Jetzt ist Judith Durham mit 79 Jahren in Melbourne gestorben. Australiens Premierminister Anthony Albanese nannte sie einen „nationalen Schatz“ und eine “australische Ikone”.