Sympathischer und ehrlicher Ansatz: Berlins Olympiabewerbung hat das Potenzial für einen Neustart der Stadt

Mit einer Art von modernem Fünfkampf auf Bundesländerebene will Berlin also die Olympischen Spiele gewinnen – zum Bewerbungsteam gehören neben der Hauptstadt noch Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Schleswig-Holstein.

Das sieht auf den ersten Blick so bedürftig aus, wie Berlin ja tatsächlich auch wirkt: finanziell am Boden, strukturell ausgelaugt, gesellschaftlich erschöpft. Für eine Alleinbewerbung fehlt, so scheint’s, die Kraft.

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Was allerdings bisher fehlt für eine erfolgreiche Bewerbung, ist die Begeisterung in der Stadt selbst. Auch gab es zum Start kein Feuerwerk oder sonstigen Kitsch und Bombast, auch kein überkandideltes Pathos. Aber das ist eigentlich eher sympathisch und vermutlich der richtige Weg.

Worum es jetzt gehen muss, ist es, ein offenes, unvoreingenommenes Interesse für das Konzept zu wecken, zur Diskussion und zur Mitarbeit einzuladen. Die Ausrichtung olympischer Spiele ist ein organisatorischer Langstreckenlauf, der in diesem Fall 11, 15 oder sogar 19 Jahre dauern kann. Berlin bietet dabei nicht einen Zustand an, sondern: ein erstrebenswertes Ziel.