Berliner Collagen: Zwei Bücher über das Schicksalsjahr 1945

Es ist März 1945. Wie dieser Tage, 80 Jahre später, steht der Frühling vor der Tür, aber darauf kann sich in Berlin oder sonstwo im Deutschen Reich niemand mehr freuen. Die Rote Armee ist bis zur Oder vorgerückt, an deren Ostufer Konrad Wolf, Leutnant der Roten Armee, per Lautsprecherwagen Wehrmachtssoldaten zur Aufgabe zu bewegen versucht. Es seien „wunderbar warme, sogar heiße Tage und berückend schöne Mondnächte“ gewesen, erinnert er sich später, manchmal „will man es gar nicht glauben, dass Krieg ist“, bis einen die Wirklichkeit mit ratternden Maschinengewehren und berstenden Handgranaten „auf grausame Art“ wieder einhole. Über zwei Jahrzehnte später wird Wolf davon in seinem Spielfilm „Ich war neunzehn“ erzählen.