Neues Buch von Maxim Biller: Vom Schönen erzählen, trotz des Schreckens

Es gibt Bücher, die weder von dem einschlägig bekannten Online-Händler, noch in den großen Filialketten angeboten werden, sondern nur in ausgewählten Buchhandlungen: Um Maxim Billers neue Novelle „Der unsterbliche Weil“ zum Beispiel in Berlin kaufen zu können, muss man zu „Schleichers“ nach Dahlem fahren, denn dieses Biller-Buch ist nicht in seinem angestammten Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen, sondern in der Edition der Buchhandlungskooperative „Fünf Plus“.

Zu dieser Kooperative gehören im deutschsprachigen Raum die inhabergeführten Buchhandlungen „Lehmkuhl“ in München, „Felix Jud“ in Hamburg, „Haymon“ in Innsbruck und „Librum“ im Schweizerischen Baden.

Der Weg zur Buchhandlung, mit Bus, Bahn oder zu Fuß, könnte im Falle von Maxim Billers neuem Prosawerk nicht passender sein. Denn Biller erzählt in „Der unsterbliche Weil“ die Geschichte des tschechischen Schriftstellers Jiří Weil, der in großer Unruhe einen Stadtspaziergang macht, nämlich im April 1956 durch Prag. Jiří Weil läuft an der Pinkas-Synagoge vorbei, geht die Pariser Straße entlang herunter zur Moldau und denkt über sein im höchsten Maße wechselvolles Leben nach.