Teenagerdrama „Toxic“ im Kino: Das Gift der Schönheit

Bibbernd steht Marija im nassen Badeanzug in der Umkleide einer Schwimmhalle. Die Kamera nimmt sie von der Decke aus ins Visier – wie eine in die Falle getappte Maus bei einem Verhaltensexperiment. Marijas Jeans ist weg. Der Spind, in den sich ihr ratloser Blick hineinbohrt, gleicht einem Korridor in einen tiefen Schlund.

Einige Tage später taucht die Jeans an den Beinen der biestigen Kristina wieder auf, was eine blindwütige Prügelei bei strömendem Regen in Gang setzt.

Doch als das begehrte, im Grunde ziemlich hässliche Teil zum Trocknen an einer Wäscheleine baumelt, sind die beiden dreizehnjährigen Mädchen (verkörpert von den Laiendarstellerinnen Vesta Matulytė und Ieva Rupeikaitė) bereits zu Verbündeten zusammengeschweißt. Wohl mehr aus Not und Bedürftigkeit, denn aus aufrichtigem Interesse an der anderen Person.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Arabisches Filmfestival in Berlin Ein Hund namens Rambo „Blood & Sinners“ im Kino Tanz der Vampire  Berlinale-Gewinner Dag Johann Haugerud Über das Liebesleben der Großstädter

Dem ausbeuterischen, misogynen System, das der Film mit effektvoller „Weirdness“ vorführt, setzt er durch vielfältige Körperbilder Widerstand entgegen. „Sagen Sie mir nicht, was schön ist“, sagt, ausgerechnet, die Model-Agentin.