Zurück zu alter Stärke: Der BFC Dynamo will den Umbruch als Aufbruch nutzen

Beim BFC Dynamo läuft es aktuell nicht rund. Nach fünf Spieltagen stehen die Berliner nur auf Platz 13. Am Sonntag (12.30 Uhr/ Ernst-Reuter-Sportfeld) hat das Team von Trainer Heiner Backhaus im Landespokal die Chance, entweder den Frust der Liga zu vergessen oder sich mit einem Ausscheiden offiziell in die Krise zu verabschieden. Mit Hertha 03 Zehlendorf treffen die Berliner auf den Tabellenführer der Oberliga, der im Gegensatz zum BFC einen ausgezeichneten Saisonstart erwischt hat und nach sechs Spielen mit 16 Punkten dasteht.

Auch der neue, alte Sportdirektor Angelo Vier warnt vor der Aufgabe: „Dass in Zehlendorf gute Arbeit geleistet wird, ist in Berlin seit Jahren bekannt. Es wird kein einfaches Spiel, mit einem guten Gegner.“

Der 50-jährige Berliner ist erst seit wenigen Tagen als Sportdirektor im Amt. Unbekannt ist ihm der Verein rund ums Sportforum Hohenschönhausen aber nicht. Er selbst schnürte hier in der Jugend die Fußballschuhe. Seine Profikarriere führte ihn im Anschluss von Bremen über Bielefeld bis nach Wien. Bis heute hält er, zusammen mit Simon Terodde, einen Zweitliga-Rekord inne.

Der BFC ist für Vier Heimat und Herzenprojekt

Beide wurden in zwei aufeinanderfolgenden Jahren bei zwei verschiedenen Vereinen Torschützenkönig. Eine Qualität, von der die Spieler vom BFC profitieren können: „Natürlich kann ich mit 50 Jahren am Ball nicht mehr ganz mithalten, aber es geht auch darum, die Jungs zu unterstützen, Dinge weiterzugeben.“

Aber auch diese Rolle beim BFC ist Vier nicht fremd. Bereits von 2015 bis 2017 war er für die sportlichen Geschicke der Berliner verantwortlich. Eine erfolgreiche Zeit, als Sportdirektor konnte er mit dem BFC 2017 den Berliner Pokal gewinnen. Aber nicht nur das hat eine Rückkehr zu seinem Jugendklub leicht gemacht, der BFC sei für Vier Heimat und ein Herzensprojekt.

Wir werden wieder dahinkommen, Schritt für Schritt werden wir daran arbeiten.

Sportdirektor Angelo Vier

Gemeinsam steht man nun vor der Aufgabe, den Turnaround zu schaffen, wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Dass sich die starke vergangene Saison nicht einfach so wiederholen lässt, hat Vier erwartet. Zu groß der Umbruch im Kader, die Umstellung auf den neuen Trainer, das neue System. Außerdem sei es mental extrem fordernd, den bitteren Nicht-Aufstieg zu verkraften. Und nicht nur das, trotzdem gehe man jetzt in jedes Spiel als Favorit, muss eine neue Erwartungshaltung erfüllen. Aber dieser Umbruch sei auch ein Aufbruch. Ein Aufbruch zu alter Stärke. Denn eins ist für Vier klar: „Wir werden wieder dahinkommen, Schritt für Schritt werden wir daran arbeiten.“

Einen ersten Schritt in diese Richtung kann der BFC Dynamo jetzt im Pokalspiel gehen. Der Sportdirektor geht positiv an die Sache und denkt von Spiel zu Spiel. „Jetzt kommt erst einmal das Pokalspiel, Pokal ist immer was Besonderes, das wissen die Jungs, sie sind bereit – wir sind bereit.

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