So sportlich sind die Feiertage weltweit: Auch Weihnachten darf der Ball nicht ruhen

Der Sport macht an den Weihnachtsfeiertagen keine Pause, auch wenn es traditionell deutlich ruhiger zugeht als an anderen Tagen. Am Heiligabend ruht das öffentliche Leben in Deutschland komplett und das gilt auch für den Sport.

Ein Blick über die Grenzen zeigt jedoch, wie unterschiedlich die Feiertage genutzt werden. In einigen Regionen rollt der Ball selbst am 24. Dezember, in anderen gehören Christmas Games am 25. Dezember längst zur Festtagskultur. Und spätestens am 26. Dezember war es das dann endgültig mit der Weihnachtsruhe – auch in Deutschland.

Rund um den Globus werden die Weihnachtstage höchst unterschiedlich genutzt, und der Sportkalender spiegelt das deutlicher wider als fast jeder andere Bereich. Während hierzulande am 24. Dezember fast alle Ligen ruhen und selbst populäre Wintersportarten innehalten, gibt es in Marokko keine stille Nacht.

Stille Nächte und volle Stadien

Beim Afrika‑Cup, der in diesem Jahr aufgrund des eng getakteten internationalen Fußballkalenders auch über die Feiertage ausgetragen wird, stehen Heiligabend gleich vier Gruppenspiele auf dem Programm. Burkina Faso, Algerien, die Elfenbeinküste und Kamerun greifen just an dem Tag ins Geschehen ein, an dem in großen Teilen Europas sportlich gar nichts passiert. Erst am 25. Dezember wird pausiert, bevor es tags darauf weitergeht.

Während in Europa, Nord‑ und Südamerika viele Wettbewerbe Heiligabend pausieren, spielt in weiten Teilen Asiens, des Mittleren Ostens und Nordafrikas der komplette Profisport ohne Unterbrechung weiter – vom Fußball über Cricket und Basketball bis zu Volleyball und Handball. Dort gelten der 24., 25. und 26. Dezember schlicht als reguläre Werktage, und die Ligen ziehen ihre Spielpläne ohne Rücksicht auf christliche Feiertage durch.

In den USA wiederum werden die Feiertage für ein sportliches Showformat genutzt. Seit 1947 gehören Christmas Games im Basketball fest zum Kalender der Liga. Die Spiele laufen vom frühen Nachmittag bis in den Abend und zählen regelmäßig zu den meistgesehenen Übertragungen einer NBA-Saison.

Auch die National Football League (NFL) nutzt den 25. Dezember inzwischen fest für Spiele. Während Europa also gemütlich zusammensitzt, liefern amerikanische Profiligen Hochglanzsport im Fünfer‑ und Dreierpack.

Ganz anders gestaltet sich der 26. Dezember, der weltweit zu einem der dichtesten Sporttage geworden ist. In England hat der Boxing Day Kultstatus, auch wenn diesmal nur eine Premier‑League‑Partie angesetzt ist: Newcastle United empfängt Manchester United – der Rest des Spieltags wurde aufgrund der außergewöhnlichen Termindichte verlegt.

Tausende Kilometer weiter südlich beginnt in Melbourne gleichzeitig eines der größten Rituale des Weltsports: der Boxing‑Day‑Test im Cricket. In diesem Jahr handelt es sich dabei nicht um irgendein Spiel, sondern um den ersten Tag des vierten Tests der Ashes‑Serie zwischen Australien und England, einem der traditionsreichsten und emotionalsten Duelle des internationalen Sports.