Liebe ARD, lasst Löw in die Kabine!
Der Mann kann es niemandem recht machen.. Für die einen ist er für immer „Basti“ und „Schweini“, für die anderen „Bastian“ oder gar schon „Herr Schweinsteiger“, der „Schmerzensmann“, der seiner ihm aus dem 2014er Weltmeistertum erwachsenen und zugedachten TV-Helden-Rolle nicht gerecht werde.
Die Schatten von Günter Netzer sind groß, aber ganz so schwer und ganz so wichtig ist der Job des ARD-Fußball-Experten auch wieder nicht, schon gar, wenn das Spiel der deutschen Mannschaft so rund läuft wie am Samstag beim Sieg gegen Portugal.
Da konnten Schweinsteiger und Moderatorin Jessy Wellmer im Nachgang nicht all zu viel verkehrt machen. Doch, halt! Eine Unsitte der Fußballanalysen im deutschen Fernsehen ist und bleibt: die Art und Weise, wie der Nationaltrainer Löw im Anschluss ans Spiel dazu geholt, befragt und zum Warten angehalten wird.
Nicht genug, dass Löw auch unter der Hitze und den mehr als aufregenden 90 Minuten zu leiden hatte und vielleicht gleich mal in die Kabine möchte, nachdem er dem Fernsehsender pflichtschuldigst Rede und Antwort gestanden hat.
Nein, Löw muss auch noch zuschauen, wie Wellmer ihrem Pendant Schweinsteiger Zwischenfragen stellt, deren Erkenntnisgewinn in der Minute gegen Null gehen. Hauptsache, Schweini, der wahrscheinlich recht teuer bezahlte Experte, sagt jetzt auch gleich wieder was.
Durchaus präzise, analytisch und regelkundig
So viel Arroganz dem Interviewgast gegenüber – das hat was von Geburtstagseinladung, wenn du beim Jubilar klingelst und zuerst um den Verdutzten herum auf die Umgebenden zugehst. Man muss sich nur Löws Augenrollen angucken, vor allem, wenn von anderen dabei noch über (seine) Niederlagen geredet wird. Hallo, da ist noch jemand anwesend! möchte man Wellmer/Schweinsteiger manchmal zurufen.
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Liebe ARD, liebe Jessy Wellmer, sprecht euch mit dem Experten vorher ab, stellt euren Interviewgästen die zwei, drei wichtigsten Fragen und lasst Löw dann zu seiner Mannschaft gehen.
Basti oder Bastian oder von mir aus auch Herr Schweinsteiger kann mit seiner Expertise danach weitermachen, im Übrigen, wie einst Günter Netzer, durchaus präzise, analytisch und regelkundig und gerne auch mal über gute Frisuren und Pizza. That`s Entertainment..