Fotograf und Filmemacher Roger Fritz gestorben
Der Fotograf, Schauspieler und Regisseur Roger Fritz ist im Alter von 85 Jahren in München gestorben. Das sagte seine langjährige Lebensgefährtin Margit Friedrich am Montagabend der Deutschen Presse-Agentur. Fritz sei am Freitag infolge eines Aneurysmas im Krankenhaus gestorben. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, darunter die Münchner „Abendzeitung“ und „Bild“.
Fritz war eine Society-Größe. Er assistierte unter dem italienischen Regisseur Luchino Visconti bei „Boccaccio 70“ mit Romy Schneider. 1963 drehte er seinen ersten Kurzfilm „Verstummte Stimmen“. Sein erster langer Spielfilm, „Mädchen, Mädchen“ 1966, wurde ein Erfolg.
In mehreren Filmen, unter anderem von Rudolf Thome („Fremde Stadt“, 1972), Sam Peckinpah („Steiner – Das Eiserne Kreuz“, 1976) und Rainer Werner Fassbinder („Lili Marleen“, 1981) war Fritz auch Darsteller.
Er kam dicht an Stars heran wie Fassbinder oder auch Romy Schneider. Er suchte jedoch auch andere Motive, etwa bayerisches Brauchtum wie Goaßlschnalzen (Peitschenknallen) oder das Maibaum-Aufstellen. Sein Repertoire reichte von Porträts über Landschaften bis zu abstrakter Fotografie. Eine Zeit lang war er in München auch Gastronom.
Der Biografie auf seiner Website zufolge hatte Fritz zunächst eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann gemacht. 1955 lernte er in München den Fotografen Herbert List kennen und assistierte ihm gelegentlich. Teils arbeitete er für Zeitschriften und begründete die Zeitschrift „twen“ mit. 1961 studiert er an der UFA-Nachwuchsschule für Schauspiel und Regie in Berlin. (dpa)