Kindesmissbrauch in NRW: Jüngstes Opfer war noch ein Baby! Polizei ermittelt gegen 100 Personen

Zwei Männer aus NRW stehen im Verdacht, Kinder sexuell missbraucht zu haben. Das jüngste Opfer war ein Baby. Das Schockierende: Gegen 100 weitere Personen wird in diesem Missbrauchsprozess ebenfalls ermittelt.

In NRW wird gegen zwei Männer und 100 weitere Personen wegen Kindesmissbrauchs ermittelt. (Symbolfoto) Bild: AdobeStock/ zwiebackesser

Ein schrecklicher Missbrauchs-Skandal beschäftigt gerade die Polizei in den Städten Wuppertal und Wetter an der Ruhr. Zwei Männern im Alter von 22 und 44 Jahren wird vorgeworfen, Kleinkinder und Kinder missbraucht zu haben. Gegen 100 weitere Personen werde ebenfalls ermittelt.

Schwerer Kindesmissbrauch in Wuppertal (NRW): Babys und Kleinkinder sexuell missbraucht

Ein 22-Jähriger aus Wuppertal steht im Verdacht, über Jahre hinweg insgesamt vier Kinder schwer sexuell missbraucht zu haben. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, hat sie bereits Anklage gegen den Mann vor dem Landgericht erhoben.

Der Beschuldigte soll den Ermittlungen zufolge bereits als Jugendlicher zwischen 2016 und 2021 einem Mädchen und drei Jungen wiederholt sexuelle Gewalt angetan, davon Fotos und Videos gemacht und diese auch verbreitet haben. Zu Beginn der Missbrauchs-Taten war das jüngste Opfer erst fünf Monate alt, ein Junge erst ein Jahr, einer vier und einer zwölf Jahre alt, berichtete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Sie stammten aus dem familiären und privaten Umfeld des Verdächtigen, seien aber keine leiblichen Kinder. Dem Mann wird eine zweistellige Zahl von Missbrauchstaten vorgeworfen.

Ermittlungen in 100 Fällen: Zwei Männer wegen Kindesmissbrauchs festgenommen

Bei der Auswertung des sichergestellten Materials hätten sich Anhaltspunkte für Verfahren gegen rund 100 Menschen aus verschiedenen Städten bundesweit ergeben, die sich das kinderpornografische Material verschafft haben sollen. Nach und nach sollen die gesonderten Verfahren an die jeweils örtlich zuständigen Behörden abgegeben werden. Verbindungen zu den in den vergangenen Jahren in Nordrhein-Westfalen aufgedeckten großen Missbrauchskomplexen Lügde, Münster sowie Bergisch-Gladbach konnten bislang nicht festgestellt werden.

Die Ermittler waren durch auffällige Chats auf den Mann gestoßen. Der Hinweis war früheren Ermittlerangaben zufolge vom Betreiber eines Chatportals gekommen, in dem der Verdächtige Bilder und Videos der Taten verbreitet haben soll. Daraufhin durchsuchten Beamte seine Wohnung und stellten mehrere Datenträger sicher, hatte die Staatsanwaltschaft im April mitgeteilt.

Im Zuge der aufwendigen folgenden Ermittlungen, waren die Polizisten auf einen mutmaßlichen Mittäter gestoßen: Angeklagt ist auch ein 44-Jähriger, der im Kontakt mit dem 22-Jährigen stand und einen einjährigen Jungen mehrfach schwer missbraucht haben soll.

Während sich der 44-Jährige seit 4. Juni 2021 in Untersuchungshaft befinde, sei der 22-Jährige in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht worden, da er möglicherweise lediglich vermindert schuldfähig sein könnte, hieß es. Er war bereits am 12. April 2021 festgenommen worden. Beiden Angeschuldigten drohen für den Fall einer Verurteilung langjährige Freiheitsstrafen, so die Staatsanwaltschaft in ihrer Mitteilung.

Sollten Sie vermuten, dass ein Kind vergewaltigt wurde, können Sie sich anonym an das “Hilfetelefon Sexueller Missbrauch” unter der Telefonnummer 0800 22 55 530 wenden. Weitere Hilfsangebote finden Sie hier.

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bos/loc/news.de/dpa