„Die Euroleague ist etwas ganz anderes“: Alba Berlin will zum Jahresende international feiern
Bei Alba Berlin kennen sie die Situation allzu gut, um sich irgendwelchen Illusionen hinzugeben. In der quälend langen Zeit seit dem letzten Sieg in der Euroleague am 19. Oktober gegen Panathinaikos Athen hat der Deutsche Meister national nur ein Spiel verloren, immer wieder sprachen die Berliner davon, dass sie sich in der Bundesliga Schwung für den internationalen Wettbewerb geholt hätten – und immer wieder verloren sie anschließend in der Euroleague.
Vielleicht auch deshalb ist Louis Olinde am Dienstagabend nach dem letztlich deutlichen 86:60-Heimsieg gegen den Mitteldeutschen BC weit von Euphorie entfernt. „Klar gibt es ein gutes Gefühl, wenn man mit fast 30 Punkten gewinnt, aber die Euroleague ist etwas ganz anderes“, sagte Albas Flügelspieler.
Am Freitag (20 Uhr, Magentasport) sind die Berliner im letzten Spiel des Jahres bei Asvel Villeurbanne zu Gast und die Sehnsucht nach einem Sieg in der Euroleague ist nach zwölf Niederlagen in Folge riesig. Eine längere Negativserie haben seit Gründung des Wettbewerbs im Jahr 2000 nur sechs Teams verzeichnet. „Es läuft in dieser Saison nicht gut für uns, aber wir wissen, woran wir arbeiten müssen“, sagte Olinde.
In der Euroleague fehlte Alba in den vergangenen Wochen sehr oft das letzte Quäntchen. Mal war es Glück, mal Cleverness, mal Konzentration. Gegen Maccabi Tel Aviv ging den Berlinern vor einer Woche nach starken 30 Minuten in der Schlussphase auf erschreckende Weise die Kraft aus.
Viele Spieler sind nach Verletzungen oder Erkrankungen nicht in Topform, hinter der Einsatzfähigkeit der erkälteten Ben Lammers und Luke Sikma gegen Villeurbanne steht noch ein Fragezeichen.
In der Bundesliga reicht es für Alba gegen die meisten Gegner auch in dieser Form zum Sieg. Der MBC bereitete den Berlinern zwar in der ersten Hälfte einige Probleme, fand danach aber keine Antwort auf die Leistungssteigerung des Favoriten.
International sieht das deutlich anders aus. Wie hoch das Niveau dort ist, zeigt sich schon daran, dass mit Olimpia Mailand einer der ganz großen Favoriten der Euroleague gemeinsam mit Alba im Tabellenkeller steht.
Villeurbanne befindet sich ebenfalls in den unteren Regionen des Rankings, hat allerdings einen deutlich positiveren Trend. Zwar verloren die Franzosen vergangene Woche gegen Real Madrid, zuvor siegten sie aber drei Mal in Folge, unter anderem gegen Barcelona. Einfacher wird es für Alba also auch im letzten Spiel des Jahres nicht. Doch zumindest das Gefühl ist nach dem deutlichen Sieg gegen den MBC wieder etwas besser.