Verhandlung mit Vergleich beendet
Das Maxim Gorki Theater und eine Dramaturgin haben sich am Berliner Bühnenschiedsgericht auf einen Vergleich geeinigt. Die Mitarbeiterin hatte geklagt, weil ihr befristeter Vertrag nicht verlängert worden war. „Die Parteien haben den Rechtsstreit durch einen Vergleich beendet“, teilte das Schiedsgericht am Mittwoch mit. Das Arbeitsverhältnis ende im Sommer, die Dramaturgin soll im Gegenzug 15 000 Euro Abfindung bekommen.
Die Mitarbeiterin hatte laut Gericht geltend gemacht, die Nichtverlängerung ihres Vertrags verstoße gegen das Maßregelungsverbot und hänge mit einem Beschwerdebrief mehrerer Beschäftigter gegen die Intendantin wegen Machtmissbrauchs und Mobbings zusammen. Zudem werde sie in ihrer Elternzeit als Frau diskriminiert. Ein Sprecher des Theaters hatte die Vorwürfe vergangene Woche zurückgewiesen.
Mobbing und Machtmissbrauch
Das Magazin „Der Spiegel“ hatte berichtet, mehrere frühere und aktuelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten ein toxisches Arbeitsklima kritisiert. Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte ebenfalls über den Verdacht des Machtmissbrauchs berichtet. Zu diesen Vorwürfen hatte sich Intendantin Shermin Langhoff vergangene Woche nach Angaben eines Theatersprechers nicht äußern wollen.
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In den Berichten würden weder Namen genannt noch andere hinreichende Hinweise gegeben, „die Frau Langhoff ermöglichen würden, zu den Vorkommnissen – sollte es sie gegeben haben – Stellung zu nehmen“, hatte ein Theatersprecher damals mitgeteilt. Sie sei im übrigen auch darüber hinaus aus Personendatenschutzgründen daran gehindert, auf etwaige Konflikte im Einzelnen einzugehen.
Es gab bereits 2019 Beschwerden
Nach Angaben der Berliner Senatskulturverwaltung gab es Ende 2019 Beschwerden mehrerer Beschäftigter, die über die Vertrauensstelle Themis bei der Senatsverwaltung eingegangen seien. Es habe ein Mediationsprozess stattgefunden.
Im Ergebnis sei es zu „organisatorischen und Strukturveränderungen“ im Gorki Theater gekommen, teilte ein Sprecher der Senatskulturverwaltung mit. Ende 2020 sei Langhoffs Vertrag um weitere drei Jahre bis 2026 verlängert worden. Mit der Verlängerung werde „der über Berlin hinaus anerkannten künstlerischen Arbeit am Gorki Theater eine verlässliche Planungsperspektive“ gegeben. dpa