Leichenfund im Westerwald: Drei Tote entdeckt – War es eine Familientat?

  • Drei Tote im Westerwald gefunden
  • Möglicherweise handelt es sich um eine Tat im Familienkontext
  • Täter auf der Flucht
  • Polizei sperrt Dorf ab
  • Keine Hinweise zu den Hintergründen der Tat

In Weitefeld (Landkreis Altenkirchen) im Westerwald findet die Polizei am Sonntag (6. April) drei Leichen auf einem Wohnanwesen. Laut der Polizei handelt es sich um zwei männliche und ein weibliches Opfer. Das berichtete zunächst der SWR und bezieht sich auf Aussagen der Polizei. Der oder die Täter sind auf der Flucht, wie ein Polizeisprecher am Morgen der Deutschen Presse-Agentur sagte. Sie suchen nach einer Person. Die Einsatzkräfte haben das Dorf abgesperrt. Was bislang bekannt ist.

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Nach dem Fund von drei Leichen in Weitefeld hat sich der Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler (parteilos) geäußert. Er sei tief betroffen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. “Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können”.

Die Polizei habe ihn am frühen Morgen gegen fünf Uhr gebeten, die lokale Schule für das SEK aufzuschließen. “Seitdem ist die ganze Zeit was los”, so der 67-Jährige. Der Ort sei weiterhin vollkommen abgeriegelt. “Die Leute aus dem Dorf rufen ja nicht die Polizei an, die rufen mich an und wollen wissen, was los ist”, berichtete Keßler.

Der Verbandsbürgermeister des nahe gelegenen Daaden-Herdorf, Helmut Stühn (parteilos), sagte: “Das ist schrecklich. Ich kann mir vorstellen, dass die schreckliche Tat schon zu einer großen Betroffenheit geführt hat und nicht fassbar ist.”

+++ tat im familiären Kontext? Zwei männliche und ein weibliches Opfer im Westerwald +++

Es deute vieles darauf hin, dass es sich um eine Tat im Kontext eines familiären Umfeldes handele. Auf die Frage, ob eines der männlichen Opfer minderjährig sei, sagte er nur: “Wir können es nicht ausschließen.”

Für ein Motiv im familiären Umfeld spreche neben der frühen Uhrzeit auch der Tatort – ein Einfamilienhaus, erläuterte der Sprecher. Die Polizei sei gegen 3.45 Uhr am Sonntagmorgen mit einem Notruf informiert worden. Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuß geflohen. Nach unbestätigten Hinweisen könnten Schuss- oder Stichwaffen bei der Tat eingesetzt worden sein. Eine Polizeisprecherin sagte zu dem Notruf: “Es war eine schreiende Person.”

In den frühen Morgenstunden des Sonntags sei es nach jetzigen Erkenntnissen zu einem Kapitaldelikt gekommen. Details zu den Hintergründen der Tat sowie zu den Opfern machte der Sprecher am Morgen zunächst nicht und verwies auf die laufenden Ermittlungen. Details, in welchem Verhältnis die drei Toten zueinander standen, sind nicht bekannt. Außerdem kennen die Ermittler, welches Motiv der oder die Täter hatte. Das gilt auch für die Zahl der Täter. Ob die Ermittler von einem oder mehreren Tätern ausgehen, ist derzeit nicht klar.Die Fahndung läuft im Moment, wie der Sprecher weiter sagte.

+++ Täter auf der Flucht: Polizei sperrt Dorf ab +++

Die Polizei sei mit starken Kräften vor Ort. Sie bitten die Bevölkerung achtsam zu sein und keine Anhalter mitzunehmen. Für die Bevölkerung bestehe aber keine konkrete Gefahr. Jedes Auto, das hinein- oder hinausfahren wolle, werde kontrolliert, sagte ein dpa-Reporter. Es seien Polizisten mit Schutzhelmen und Maschinenpistolen im Einsatz, ein Hubschrauber sei in der Luft unterwegs.

Ein direkter Anwohner berichtete, er habe kurz nach 6 Uhr einen Hubschrauber über seiner Straße fliegen sehen. “Es ist kaum zu glauben, es ist furchtbar und schrecklich”, sagte ein 43 Jahre alter Dorfbewohner, der am Vormittag mit seinem Hund unterwegs war. Auch er berichtete von einem Hubschrauber in den frühen Morgenstunden. Im Ort herrsche eine Art Ausgangssperre.

Die Gemeinde Weitefeld liegt im Westerwald im Landkreis Altenkirchen. Knapp 2300 Menschen leben dort in den beiden Ortsteilen. Sie gilt als älteste Gemeinde im Kreisgebiet, der Ortsname wurde erstmals 848 urkundlich erwähnt.

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bos/news.de/dpa