„Ich liebe Berlin“: Ausnahmetalent Gidsel verlängert bei den Füchsen bis 2028
Er kam, sah, siegte – und blieb. Als Mathias Gidsel in dieser Saison zu den Füchsen wechselte, machte das dänische Ausnahmetalent von Beginn an deutlich, dass er mit Berlin etwas aufbauen möchte. Dass es ihm nicht nur darum gehe, seine vorhandene Trophäensammlung auszubauen, sondern dass für ihn auch das Umfeld stimmen muss. Dass er Erfahrungen sammeln und Neues entdecken möchte.
In Berlin scheint er diese Aspekte perfekt kombinieren zu können. Denn wie Gidsel und der Verein am Sonntag mitteilten, haben beide Seiten den ursprünglich für drei Jahre geltenden Vertrag vorzeitig bis 2028 verlängert.
„Ich liebe Berlin“, sagt Gidsel in dem extra für diesen Anlass produzierten Video. Und das nimmt man dem 23-jährigen Dänen problemlos ab, der sich offenkundig in den Klub, die Fans und die Stadt verguckt hat. Genauso ist es in Berlin – nein, in der ganzen Bundesliga –, wo die Begeisterung schnell um sich geschlagen hat, nachdem der Rückraumspieler seine ersten Spiele für die Füchse gespielt hatte.
Bei den Olympia 2020 wurde er wertvollster Spieler
Mit seiner Wurfstärke, seinem explosiven Eins-gegen-Eins und seiner beeindruckenden Übersicht macht er jedes Handballspiel attraktiver. Dazu kommen seine unglaubliche Effektivität und Torgefahr. Und wie die statistischen Werte zeigen, färbt sich das auch auf sein Team ab, das sich vom ersten Spieltag an den Weg an die Bundesligaspitze gebahnt hat.
Kein Wunder also, dass sich in der Hauptstadt schnell darum bemüht wurde, den bei den Olympischen Spielen 2020 zum wertvollsten Spieler ausgezeichneten Gidsel langfristig zu binden. Als ein „Zeichen nach innen und außen“, wie es Geschäftsführer Bob Hanning ausdrückt, dass Berlin nun zu den Spitzenklubs gehört und sich in dieser Riege etablieren möchte.
Damit ist der Berliner Rückraum um eine weitere Säule reicher. Die Verträge von Kapitän Paul Drux, Lasse Andersson und Matthes Langhoff laufen aktuell bis 2025, der von Fabian Wiede sogar noch ein Jahr länger.
Einzig Nils Lichtlein und Jacob Holm haben einen Kontrakt, der nach der kommenden Saison endet – doch ein Blick auf die bisherige Transferpolitik des Vereins lässt vermuten, dass auch hier schon die Planungsmaschine angeworfen wurde. Und, dass Vorstand Sport Stefan Kretzschmar bemüht ist, sich langfristig die Dienste der beiden weiter zu sichern.
Im Ganzen wird das Kadergerüst von den Verträgen von Torhüter Dejan Milosavljev und Kreisläufer Mijajlo Marsenic getragen, die planmäßig mindestens fünf weitere Jahre bleiben. Personell ist somit alles angerichtet für den Erfolg, der – wie der Klub schon lange formuliert – auf lange Sicht in die Champions League führen soll.
Mathias Gidsel wird daran sicher nichts auszusetzen haben. Auch, wenn er jüngst in einem Interview sagte, dass er lieber der glücklichste als der erfolgreichste Handballer der Welt sein möchte. Beides schließt sich allerdings nicht aus.
Er ist jemand, der eine unfassbare Mentalität mitbringt. Er hat unser Team nochmal besser gemacht.
Stephan Kretschmar, Sportvorstand der Füchse Berlin
Es ist bemerkenswert, welchen Spielwitz der Däne versprüht, wenn er das Feld betritt. „Er ist schon eine kleine Spielmaus“, sagte Kapitän Paul Drux im Laufe der Saison einmal über seinen Teamkollegen und traf damit vielleicht genau die richtigen Worte. Denn was Gidsel auszeichnet, ist nicht nur ein mehr als überzeugendes Datenmaterial. Er vermittelt gleichzeitig immer das Gefühl, einfach Spaß am Handball haben zu wollen.
„Er ist jemand, der eine unfassbare Mentalität mitbringt und eine Mannschaft noch einmal enorm pushen kann. Er hat unser Team nochmal besser gemacht“, sagt unterdessen Kretzschmar, der sich über die Vertragsverlängerung vor dem Spiel gegen den SC Magdeburg kaum mehr freuen konnte.
Nicht nur, weil er eben diese Nachricht jetzt auch offiziell in der Welt verbreiten konnte, sondern auch, weil der Däne nach seiner Verletzung an der Wurfhand sein erstes Spiel seit Mitte Oktober absolvieren konnte.
Zur Startseite