WHO besorgt: Epidemie von “nicht diagnostizierter Lungenentzündung” in China ausgebrochen
In Nordchina nehmen die Fälle einer bisher noch nicht diagnostizierten Lungenentzündung bei Kindern zu. Die Ursachensuche läuft. Die WHO fordert nun Informationen. Das ist bislang über dem Ausbruch bekannt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich besorgt. In China nehmen die Fälle von Lungenentzündungen bei Kindern zu. Was zu den Atemwegserkrankungen führt, ist bislang noch nicht geklärt.
Virus-Alarm in China: WHO fordert Informationen nach Anstieg von Lungenentzündungen
Die WHO hat von China Informationen zum gehäuften Auftreten von Lungenentzündungen bei Kindern im Norden Chinas gefordert. China solle zusätzliche Informationen über die Erkrankungen und ihre Ausbreitung sowie Laborergebnisse zur Verfügung stellen, hieß es in einer Mitteilung der WHO in der Nacht auf Donnerstag.
WHO statement on reported clusters of respiratory illness in children in northern China
WHO has made an official request to #China for detailed information on an increase in respiratory illnesses and reported clusters of pneumonia in children.
At a press conference on 13… pic.twitter.com/Jq8TgZjWNX
— World Health Organization (WHO) (@WHO) November 22, 2023
Fälle von”nicht diagnostizierter Lungenentzündung” in China
Auch das weltweite Überwachungssystem Promed schrieb in einer Meldung vom 21. November 2023 über eine gemeldete Epidemie von “nicht diagnostizierter Lungenentzündung” bei Kindern in der Region. Weiter hieß es in der Mitteilung: “Es ist überhaupt nicht klar, wann dieser Ausbruch begann.” Ob auch Erwachsene von der mysteriösen Krankheit betroffen sind, geht aus dem Bericht nicht hervor. Laut Promed bedarf es weiterer Informationen, um die Ursache zu finden. Laut WHO ist bisher noch unklar, ob diese mit dem allgemeinen Anstieg von Atemwegserkrankungen – etwa von Corona, RSV und Influenza – in China zusammenhängt.
StecktMycoplasma pneumoniae hinter den Infektionen?
Möglicherweise könnten die Atemwegserkrankungen mit einer Mykoplasmen-Pneumonie, auch bekannt als “wandelnde Lungenentzündung”, zusammenhängen, berichtet der “Telegraph”. Die bakterielle Infektionskrankheit wird durch den Erreger Mycoplasma pneumoniae ausgelöst. Sie wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und kann mehrere Wochen oder Monate andauern. Typische Symptome sind ein anhaltender Husten, Müdigkeit und Halsschmerzen. In schweren Fällen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln. Häufig erkranken Kinder an der bakteriellen Infektion.
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Mykoplasmen-Pneumonie-Welle in China?
Die Erkrankung trat in China bereits nach dem ersten Winter nach dem Lockdown auf. “Es handelt sich um die erste Welle von Mykoplasma-pneumoniae-Infektionen, seit die meisten Covid-19-Eindämmungsmaßnahmen Anfang dieses Jahres aufgehoben wurden”, sagte Zhou Huixia, Leiterin des medizinischen Kinderzentrums im Siebten Medizinischen Zentrum des Allgemeinen Krankenhauses der chinesischen Streitkräfte, gegenüber “China Daily”. Der Höhepunkt werde im November erreicht so Huixia. Es kann zu Misch-Infektionen kommen, prognostiziert sie. Das hätte sich bereits bei den behandelten Fällen gezeigt.
Die Nationale Gesundheitskommission Chinas führt die Zunahme solcher Erkrankungen im Land auf die Verbreitung der Erreger nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen zurück. Auch in anderen Ländern wie Deutschland hatte es danach besonders starke Wellen von Erkältungskrankheiten gegeben.
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bos/news.de/dpa