Warum Novak Djokovic in Tokio antreten muss
Die Verlockung ist einfach zu groß. Novak Djokovic will bei Olympia in Tokio antreten und dort versuchen, den vierten von fünf Etappensiegen auf dem Weg zum „Golden Slam“ zu erreichen. Der serbische Tennisstar hat in diesem Jahr in Melbourne, Paris und Wimbledon gewonnen, auch für die US Open Ende August/Anfang September ist er der große Favorit.
Die vier Grand-Slam-Turniere in einem Jahr zu gewinnen, das gelang zuletzt der australischen Legende Rod Laver 1969. Djokovic aber will mehr, es ist sein unfassbarer Wille, der ihn zu immer neuen Höchstleistungen antreibt.
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Für manche ist der 34-Jährige einfach nur verbissen, andere unterstellen ihm zumindest einen kleinen Minderwertigkeitskomplex, weil er zwar wie Roger Federer oder Rafael Nadal 20 Grand-Slam-Titel gewonnen hat, dafür aber nicht so sehr geliebt wie seine ewigen Rivalen.
Nun könnte er etwas schaffen, was für Federer und Nadal nicht mehr machbar ist und einen möglichen Grand Slam noch mit dem Olympiasieg vergolden. Die nächsten zwei Monate könnten für Djokovic deshalb trotz all der bisherigen Erfolge die wichtigsten seiner Karriere werden.
Steffi Graf hat den „Golden Slam“ bisher exklusiv für sich, wegen des Zuschauerauschlusses werden ihm anders als der Deutschen 1988 die Massen nicht zujubeln können. Andere Tennisstars haben für Tokio auch deswegen abgesagt, die Corona-Blase schreckt viele Topspieler ab. Djokovic hingegen nimmt das in Kauf. Auch weil er diese einmalige Chance nicht verstreichen lassen will. Die Verlockung ist einfach zu groß.