Genesis-Fans in Berlin müssen weiter bangen

Dieter Semmelmann ist verzweifelt. Der Konzertveranstalter befürchtet, dass die Europa-Tour der Band Genesis, die für den März geplant ist, an den Berliner Corona-Regeln scheitern könnte. Über 100 000 Tickets sind für die Tour verkauft, starten wollen Phil Collins, Tony Banks und Mike Rutherford in der deutschen Hauptstadt. Für den 7. und 8. März ist die Mercedes Benz Arena gemietet.

Doch es gibt ein Problem: Auch nach den gelockerten Regeln, die laut Beschluss der jüngsten Ministerpräsident:innen-Konferenz am 4. März in Kraft treten, darf Semmel Concerts lediglich 6000 Besucher in die Halle lassen. Für den ersten Abend haben aber bereits 10 000 Fans Eintrittskarten erworben, für den zweiten 8500.

Dieter Semmelmann aber kann und will nicht einfach Tausende wieder ausladen und ihnen den Ticket-Preis zurückzahlen, so wie das in den Pandemie wiederholt in staatlichen Kulturinstitutionen passiert ist, nachdem seitens der Politik harte Zugangsbeschränkungen erlassen worden waren. Im Gespräch mit dem Tagesspiegel erklärt Semmelmann, dass sich die Durchführung der Tour nur dann rechnet, wenn deutlich mehr als 6000 Zuschauer:innen am Abend die Band erleben können. Denn die technische Ausstattung, die sich die britischen Altrocker für ihre Konzerte wünschen, ist so umfangreich, dass die Kosten nur dann wieder eingespielt werden. wenn auch die Massen mitfeiern dürfen.

In Hannover gibt es eine Ausnahmegenehmigung

Am Freitagnachmittag wurde in Hannover beschlossen, dass Genesis am 10. und 11-. März in der ZAG-Arena vor 9000 Fans auftreten kann, unter 2Gplus-Bedingungen. Ministerpräsident Stephan Weil höchstselbst bestätigte dem örtlichen Veranstalter, dass die Genehmigung dazu erteilt wurde. In der von Corona ganz besonders gebeutelten Branche wird das als Entscheidung mit Signalwirkung angesehen.

Jetzt erhofft sich Dieter Semmelmann eine Ausnahmegenehmigung auch für Berlin. Wenn die Zeichen auf Lockerungen stehen und ab dem 4. März bundesweit wieder die Clubs öffnen dürfen, findet der Konzertveranstalter, sollte es möglich sein, in einer weitläufigen Location wie der Mercedes Benz Arena 10 000 Personen zuzulassen – die nicht dicht gedrängt vor der Bühne stehen und mittanzen, sondern den Hits von Genesis lauschen, während sie auf festen Plätzen stillsitzen.