Verstoß gegen das Waffengesetz?: Böhmermann spielte Jäger mit Gewehr – nun prüft das die Polizei
Satiriker Jan Böhmermann (43) hat sich in seiner Show als Jäger mit Gewehr inszeniert – nun beschäftigt das die Kölner Polizei. Es werde geprüft, um was für eine Art von Waffe es sich gehandelt habe, sagte ein Polizeisprecher am Freitag auf Anfrage. Untersucht werde, ob durch die Verwendung der Waffe ein Verstoß gegen das Waffengesetz oder andere Vorschriften vorliegen könnte.
Die Prüfung sie aber noch nicht abgeschlossen. Ein Ermittlungsverfahren gegen Böhmermann gebe es bislang nicht. Auslöser für die Prüfung waren nach Angaben der Polizei Zuschauerhinweise.
ZDF stellt klar: „Es handelt sich um ein Deko-Gewehr“
Das ZDF stellte inzwischen die Dinge klar: „Es handelt sich um ein nicht funktionsfähiges, nicht geladenes Deko-Gewehr, für dessen Führung weder Genehmigungen noch Waffenmeister nötig sind“, erläuterte eine Sprecherin in Mainz. Gemäß dem entsprechenden Artikel des Waffengesetzes gelte das Verbot, sogenannte Anscheinswaffen zu führen, „ausdrücklich nicht für die Verwendung bei Film- und Fernsehaufnahmen“, betonte der Sender.
„Das Deko-Gewehr wurde für die Sendung von einer professionellen Spezialeffekte-Firma ausgeliehen. Alle vermeintlichen „Schüsse“ und „Mündungsfeuer“ wurden in der Postproduktion digital hinzugefügt, ebenso alle Knallgeräusche.“ Strafanzeigen oder polizeiliche Ermittlungen seien dem ZDF und der ausführenden Produktionsfirma nicht bekannt.
Zuvor hatte die „Bild“ darüber berichtet. „Für die Verwendung von Waffen während Filmaufnahmen gelten besondere Bestimmungen“, hatte eine Polizeisprecherin der Zeitung erläutert.
Böhmermann hatte sich in einer Ausgabe seines „ZDF Magazin Royale“ vom 1. März kritisch mit dem Thema Jagd auseinandergesetzt. In der Show trug er dazu eine Jägerkluft in Lodengrün und dazu ein Gewehr, mit dem er scheinbar auch schoss. Um welche Art von Waffe es sich handelte – vielleicht auch um eine Attrappe – war zunächst unklar. Die Sendung wird in Köln produziert. (dpa)