MRSA: Droht eine neue Pandemie? Horror-Bakterien in Schweinen auf dem Vormarsch!
Der antibiotikaresistente Bakterienstamm MRSA breitet sich nicht nur in Schweinen weiter aus. Forscher haben nun davor gewarnt, dass eine bestimmte Form des Bakteriums Menschen infizieren kann und somit eine Bedrohung darstellt.
Expert:innen sehen die Massentierhaltung schon seit Jahren als Gefahr für die menschliche Gesundheit an. Denn diese Industrie ermöglicht zukünftig weitere Pandemien, denn verschiedene Erreger können auch auf Menschen übertragen werden. Dazu zählt auch der antibiotikaresistente Bakterienstamm MRSA. Forscher warnen nun in einer Studie, dass eine Form dieses Bakterienstamms immer mehr von Tieren auf den Menschen übergeht und so eine “versteckte Pandemie” auslösen könnte. Die Studie erschien auf dem Fachportal “eLife“.
Neue Studie: Warnung vor Übertragung von antibiotikaresistenten Bakterien aus Schweinen auf den Menschen
In den letzten 50 Jahren hat sich der MRSA-Typ CC398 zum vorherrschenden Bakterienstamm in der Viehzucht auf dem gesamten europäischen Kontinent entwickelt. Denn immer häufiger kamen Antibiotika in der Massentierhaltung zum Einsatz, wodurch sich der antibiotikaresistente Stamm halten konnte. Das macht sich besonders in der Schweinezucht bemerkbar. “Der historisch hohe Einsatz von Antibiotika könnte zur Entwicklung dieses hochgradig antibiotikaresistenten MRSA-Stamms in Schweinebetrieben geführt haben”, sagte Dr. Gemma Murray, eine der Hauptautorinnen der Studie, die früher am Fachbereich Veterinärmedizin der Universität Cambridge und jetzt am Wellcome Sanger Institute tätig ist. Obwohl in der EU weniger Antibiotika eingesetzt werden, bleibt der MRSA-Typ erhalten. Ein Beispiel verdeutlicht das: 2008 waren fünf Prozent der Schweinebestände positiv, 2018 lag der Wert bei 90 Prozent.
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Neue Pandemie? Immer mehr Menschen durch MRSA-Stamm infiziert
Dadurch nehmen auch die Infektionen beim Menschen zu, schrieben die Wissenschaftler. Das bürgt wiederum ein Risiko “für die öffentliche Gesundheit”, sagt Dr. Lucy Weinert, Hauptautorin der Studie vom Fachbereich Veterinärmedizin der Universität Cambridge. Sie fügte hinzu: “Die MRSA-Fälle beim Menschen, die mit Nutztieren in Verbindung gebracht werden, machen zwar nur einen kleinen Teil aller MRSA-Fälle in der menschlichen Bevölkerung aus, aber die Tatsache, dass sie zunehmen, ist ein beunruhigendes Zeichen”.
Dass MRSA Menschen infiziert, liegt an drei genetischen Elementen im Genom. Zwei Abschnitte machen den menschlichen Körper resistent vor Antibiotika. Ein Element kann das Immunsystem umgehen und sich so schneller an seinen Wirt anpassen kann.
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WHO warnt vor MRSA als Bedrohung für die Gesundheit
MRSA (Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus) wurde 1960 zum ersten mal bei einem Menschen diagnostiziert. Eine Infektion mit dem Bakterienstamm lässt sich aufgrund seiner antibiotikaresistenten Eigenschaft sehr schwer behandeln. Deshalb bezeichnet die WHO MRSA als eine der größten gesundheitlichen Bedrohungen für die Menschheit.
Nicht immer erkranken Betroffene nach einer MRSA-Infektion. Gesunde Menschen haben ein geringeres Erkrankungsrisiko. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, älteren Patient:innen und Säuglingen kann eine Infektion schwer verlaufen.
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bos/hos/news.de