Twitter, X und die Niedlichen: Ab jetzt nur noch Fotos von Tieren
Der Schriftsteller Bov Bjerg zeigte sich entspannt, als Elon Musk verkündete, aus Twitter nun X zu machen. „Man muss ja froh sein, dass er nicht das Z genommen hat“, twitterte Bjerg und bekam dafür dreiunddreißig ordentliche Likes und vier Antworten, von denen eine als Frage formuliert war: „Wann sehen wir Y?“.
Die Witzchen sind dann seit Anfang dieser Woche alle gemacht, die Texte über das X und was für ein siginifkanter, toller, popkultureller Buchstabe es ist geschrieben worden. Auch dass man nun nicht mehr twittert oder einen Tweet schreibt, sondern „eXt“ (ja, kein Bier auf Ex) und einen „Xe“ (einen Kse?) hat man schon einmal verbal ausprobiert.
Man schreibt jetzt einen „Xe“
Nun wartet man noch darauf, dass das X endlich das Vögelchen ersetzt. Nur: Da tut sich auf dem eigenen Smartphone so gar nichts. Weiterhin prangt da die Twitter-App, hier mit dem weißen Vogel auf blauem Hintergrund, und weiterhin leuchtet das Vögelchen beim Öffnen der App oben in der Erkennungsleiste schön blau.
Auf der Website des Unternehmens prangt zwar schon groß das X, auch am Firmensitz ist man schon tätig geworden. Aber noch immer muss man sich bei „Twitter“ anmelden oder registrieren lassen. Von wegen X-Corps, wie es zumindest in den App-Stores von Apple oder Google Play heißt, aber auch hier nach wie vor unter dem alten Logo. Warum geht das nicht voran? Muss man Musks Worten dieses Mal wirklich Glauben schenken, nämlich dass man sich „nach und nach von den Vögeln verabschieden“ werde?
Was aber auffällig war in den letzten Wochen, zumindest in meiner Timeline: Das plötzlich geradezu inflationäre Eingespüle von niedlichen Tiervideos und Tierbildern, von Twitter-Accounts wie „why you should have an animal“, „Buitengebieden“, „Yeg“, „Why you should have a cat“ oder „Nature is Amazing“. Alles wirklich niedlich.
Nur bin ich weder ein großer Fan von den Niedlichen noch folge ich den Accounts, und auch wenn natürlich Leute „Buitengbebiden“ oder „why you should have an animal“ folgen, denen ich folge, wirkt diese Häufung auffällig. Vor dem Hintergrund des zukünftigen Vögelchen-Wegfalls könnte man auf den abwegigen Gedanken kommen, dass Elon Musk doch eine sentimentale Ader hat. Auch eine Multifunktionsapp braucht etwas zum Kuscheln.