Nach Vergewaltigungsvorwürfen: Polizei prüft mehrere Anschuldigungen gegen Schauspieler Russell Brand

Die Londoner Polizei hat nach Medienberichten über Vergewaltigungsvorwürfe gegen den britischen Schauspieler und Comedian Russell Brand zahlreiche Anschuldigungen über Sexualdelikte des 48-Jährigen erhalten.

In den vergangenen Tagen seien „etliche Anschuldigungen wegen Sexualdelikten“ in London und andernorts im Vereinigten Königreich eingegangen, teilte die Polizei am Montag mit. Bei den Vorwürfen handele es sich nicht um aktuelle Fälle, es habe keine Festnahmen gegeben.

Die britischen Zeitungen „Times“ und „Sunday Times“ und der Fernsehsender Channel 4 hatten vor knapp zehn Tagen nach gemeinsamen Recherchen über Vorwürfe der sexuellen Gewalt durch Brand berichtet. Demnach werfen vier Frauen dem heute 48-Jährigen vor, sie zwischen 2006 und 2013 vergewaltigt, missbraucht oder ausgenutzt zu haben.

Wenig später ging eine Anzeige wegen sexueller Nötigung bei der Londoner Polizei ein. Später meldete sich eine weitere Frau, die Brand vorwarf, sich vor ihr entblößt zu haben.

Russell Brand weist Vorwürfe zurück

Am Montag forderte die Polizei erneut Menschen, die „glauben, sie könnten Opfer eines Sexualdelikts gewesen sein“, auf, Kontakt mit den Behörden aufzunehmen, „egal, wie lange es her ist“.

Der Ex-Mann der US-Popsängerin Katy Perry weist die Vorwürfe von sich. Er habe eine zeitlang zwar häufig wechselnde Partnerinnen gehabt, der Sex sei aber immer „einvernehmlich“ gewesen.

Russell Brand teilte zuletzt oft Verschwörungserzählungen

Brand, der einst für die BBC und andere namhafte Radio- und Fernsehsender in Großbritannien arbeitete, ist inzwischen hauptsächlich auf verschiedenen Social-Media-Kanälen aktiv.

YouTube hatte jedoch die Vergütung für seinen Kanal mit 6,6 Millionen Followern in der vergangenen Woche eingestellt. Er postete zuletzt täglich Videos, in denen er sich zu politischen und gesellschaftlichen Themen äußerte. Oft bediente er dabei Verschwörungserzählungen.

In einem Video, das Brand am Wochenende auf mehreren Online-Plattformen wie YouTube, Instagram und X (vormals Twitter) veröffentlicht hatte, äußerte er sich zu den Vorwürfen. Es sei eine „außerordentliche und schmerzliche Woche“ gewesen.

„Ich danke euch vielmals für eure Unterstützung und dafür, die Informationen zu hinterfragen, die euch präsentiert wurden“, sagte Brand in dem dreiminütigen Video. Konkret zu den Vorwürfen äußerte er sich nicht, dafür kritisierte er die britische Regierung, große IT-Konzerne und Medienunternehmen. (dpa/AFP)