Erstes Heimspiel seit der Fußball-EM: Das DFB-Team empfängt Frankreich
Sie posierte mit deutschen Fans für Bilder, gab gut gelaunt Autogramme vor dem Dresdner Hotel. Dabei wirkte sie lange nicht so genervt wie etwa Nationalspieler Leon Goretzka oder Bundestrainer Hansi Flick während ihrer Länderspielreise als sie um Unterschriften oder Selfies gebeten wurden. Kein Wunder, Nationalspielerin Kathrin Hendrich durfte mit dem DFB-Team in der jüngsten Vergangenheit auch deutlich mehr Erfolge feiern als die DFB-Männer und auch so herrscht gute Stimmung beim Nationalteam.
Nach der trotz der Finalniederlage insgesamt erfolgreichen Fußball-Europameisterschaft in England, qualifizierte sich das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg bereits frühzeitig für die Weltmeisterschaft in einem Jahr in Australien und Neuseeland. Mit nur einer Niederlage und einem Torverhältnis von 47:5 Toren demonstrierte das deutsche Team seine enorme Qualität in der Qualifikation. Nun trifft Deutschland im ersten Heimspiel nach der EM am Freitag im Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden auf Frankreich (20.30 Uhr, ARD).
Bei der Ankunft am Montag in Dresden wurden die deutschen Fußballerinnen gebührend empfangen. Schon während der EM sei viel Unterstützung deutscher Fans spürbar gewesen, sagt Hendrich. „Wenn man jetzt die letzten Wochen während der EM Revue passieren lässt, merkt man einfach, dass das ziemlich angehalten hat“, so die Spielerin des VfL Wolfsburg. „Es liegt in unserer Hand, die Leute weiterhin von unserem Spiel zu begeistern.“
Das Interesse am DFB-Team sei extrem groß, findet auch ihre Teamkollegin Lena Oberdorf: „Wenn man mit der Familie essen ist, wird man schon das ein oder andere Mal häufiger erkannt. Man macht mehr Bilder, gibt mehr Autogramme, gerade nach Spielen“, erzählt die Spielerin von Wolfsburg. „Da müssen wir dran bleiben, damit es noch mehr wachsen kann.“
Es liegt in unserer Hand, die Leute weiterhin von unserem Spiel zu begeistern.
Kathrin Hendrich
Dazu bekommen die deutschen Spielerinnen am Freitagabend Gelegenheit, wenn sie auf die Gegnerinnen aus dem EM-Halbfinale treffen. Oberdorf geht von einem ähnlich schweren Spiel aus wie beim Turnier in England, wo Deutschland dank zweier Tore von Kapitänin Alexandra Popp mit 2:1 nur knapp gewinnen konnte. „Wir erwarten das gleiche Spiel wie im Halbfinale. Wir wissen, dass Frankreich schnelle Außenspielerinnen hat und ein kreatives Zentrum“, so die 20-Jährige. „Da gilt es wieder, sich mit allen zusammen dagegen zu stemmen und dann hoffentlich auch einen Sieg zu holen.“
Das Duell gegen Frankreich läuft zur besten Sendezeit
Außerdem freue sich Oberdorf über die Ansetzung des Spiels, das zur „Primetime“ stattfinde und im Hauptprogramm ausgestrahlt wird. „Ich glaube, dass wir in die richtige Richtung gehen, aber es wird noch ein weiter Weg. Aber ich finde es schön, dass wir jetzt wirklich die Chance bekommen, die Einschaltquoten zu erreichen.“ Dem dürfte auch der Gegner in die Karten spielen. Mit Frankreich wartet ein guter und attraktiver Gegner auf die Nationalelf, die bereits bei der EM nur schwer zu schlagen war. Auch Hendrich spricht von einem „Highlightspiel“.
Gegen Frankreich fehlen werden die beiden Mittelfeldspielerinnen Lina Magull und Sara Däbritz sowie Stürmerin Laura Freigang. Während Däbritz und Freigang verletzt ausfallen, muss Magull aufgrund einer Coronainfektion passen. Damit fehlen wichtige Stützen des Teams. Dennoch dürfte die DFB-Auswahl leicht favorisiert sein gegen das Team der französischen Nationaltrainerin Corinne Diacre.
Glücklicherweise kann man angesichts der erwarteten Zuschauendenzahl von einem echten Heimvorteil sprechen. Über 24.500 Tickets wurden bereits verkauft und es sind nur noch Stehplätze zu haben. Das zeugt von dem großen Interesse, das seit der EM aufgekommen ist. Auch im Bundesligaalltag waren bereits jetzt mehr Fans im Stadion als in der gesamten letzten Saison. Die Einschaltquoten, die bereits bei der EM für einen Rekord nach dem anderen sorgten, dürften am Freitagabend wieder hoch sein.
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