Dramatisches 2:3 gegen Frölunda HC : Die Eisbären betreiben trotz Niederlage Werbung in eigener Sache

Wenn vor Heimspielen der Eisbären Clips auf dem Videowürfel oder der Anzeigetafel abgespielt werden, sind hier für gewöhnlich Szenen zu sehen, in denen die Berliner für Furore sorgen. In den Sequenzen vor dem Heimspiel im Wellblechpalast gegen Frölunda HC spielten ganz klar die Profis des Gästeteams die Hauptrolle. In besagtem Video der Champions Hockey League wurden die bisherigen sieben Champions gewürdigt, mit vier Titeln ist der Klub aus Göteborg klarer Dominator der Eishockey-Königsklasse.

Im Vergleich zum Samstag, als die Eisbären im fremder Halle mit 1:7 ein Debakel erlebten, zeigte sich die Mannschaft von Trainer Serge Aubin vor 2230 Fans, die Geräusche für doppelt so viele erzeugten, allerdings ebenbürtig. Obwohl der erste Gegentreffer nach 89 Sekunden und damit sehr früh viel, hielten die Gastgeber dieses dritte Gruppenspiel sehr lange offen und mussten sich am Ende nur mit 2:3 geschlagen geben.

Insbesondere im Mitteldrittel konnten die Eisbären Frölunda zeitweise ordentlich unter Druck setzen. Marco Baßler sorgte für den ersten Ausgleich, Matt White egalisierte in Überzahl die erneute Führung der Gäste durch Christian Frolin. Bei der ersten Nahaufnahme des neuen Eisbären-Teams, das an die Erfolge der beiden vergangenen Jahre anknüpfen will, wirkten die anwesenden Zuschauerinnen und Zuschauer durchaus angetan von den sichtbaren Fortschritten.

Dennoch ist es wohl nicht nur der aktuell angespannten wirtschaftlichen Situation geschuldet, dass zahlreiche Plätze leer blieben. Europäisches Eishockey findet in Berlin nur bedingt Fans. Gleiches gilt wohl auch am Samstag für das Heimspiel gegen Grenoble (17 Uhr, Sport1+).

Obwohl der Wellblechpalast eigentlich nicht der passende Spielort für europäisches Spitzeneishockey ist, betrieben die Eisbären sportlich Werbung in eigener Sache und für dieses Format. Aufopferungsvoll wehrten sie sich gegen die Angriffe des Favoriten, überstanden eine lange 3:5-Unterzahl zu Beginn des Schlussdrittels. Torwart Juho Markkanen wirkte mit jedem Save sicherer. 38 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit landete der Puck im Berliner Tor, weil bei einer missglückten Rettungsaktion von Jonas Müller Ryan Lasch die Scheibe über die Linie drückte.

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