Die wichtigsten Kinostarts der Woche: Wie sich Robert Pattinson vor Geldeintreibern rettet
Gleich zwei Animationsfilme, Science-Fiction, Sozialdrama, Biopic, ein Coming of Age-Film, ein bisschen Horror: Im Kino dürfte in dieser Woche für jeden Geschmack etwas dabei sein. Schauen Sie selbst!
1 Flow
Die Sensation ist perfekt: „Flow“, der zweite Langfilm des lettischen Regisseurs Gints Zilbalodis, hat den Oscar als bester Animationsfilm gewonnen. Zilbalodi gelingt mit „Flow“ eine kleine Revolution des Animationsfilms.
Er erzählt die Geschichte einer jungen Katze, die sich mit vier anderen Tieren, einem Wasserschwein, einem Labrador, einem Lemuren und einem Sekretär-Vogel, in einer menschenleeren und im Wasser versinkenden Welt auf ein Boot rettet.
„Flow“ lässt seine Protagonisten sein, was sie sind: Tiere. Die eben nicht miteinander sprechen können, die einander misstrauen und nur rudimentäre Formen von notgedrungener Solidarität entwickeln.
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Umso anrührender die Momente, in denen die Abwehrmechanismen gegen die andere Spezies aufweichen, wenn die Katze dem hungernden Hund von ihren gefangenen Fischen abgibt oder das Wasserschwein die kleinere Katze in seinem Schatten schlafen lässt.
Durch das Fehlen von Erklärungen ist das Geschehen in „Flow“ auf märchenhafte Weise rätselhaft – und universell verständlich. Die versinkende Welt, an die Erde erinnernd, ihr nicht gleichend, muss nie als Metapher für Klimawandel oder ähnliches herhalten und wird doch zum eindrucksvollen Menetekel der Ohnmacht gegenüber höheren Gewalten. (Jörg Wunder)
2 Sisterqueens
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Wie viele Jahre, Stunden, Sekunden wären es, in denen Sie wirklich glücklich waren, oder eine tiefe Verbindung mit der Welt gespürt haben? 17 Minuten waren es, der Regisseurin Anne Fontaine nach, für den Komponisten Maurice Ravel (1875-1937).
So lange dauert sein Bolero, der ihn weltberühmt gemacht hat: zwei Themen, die über einen immer gleichen Rhythmus der Trommel insgesamt 18 Mal wiederholt werden. Seine Auftraggeberin, die Tänzerin Ida Rubinstein, machte daraus eine orgiastische Tanzperformance, die auf einen ziemlich eindeutigen Höhepunkt zusteuert.
Für Ravel hingegen war der Bolero die präzise Beschreibung eines Lebens mit viel Stillstand, das an seinem Ende unvermeidlich in die Luft fliegt. Ravels größter Erfolg, ein Missverständnis?
Anne Fontaine zeichnet das Porträt eines sensiblen Menschen, der sich auf einer anderen Umlaufbahn bewegt, mit einem charismatischen Hauptdarsteller und in erlesenen Bildern. Doch vieles bleibt zu dekorativ, die Wege der Inspiration beliebig und repetitiv. Und so stellt sich ein, was der zwingende Rhythmus des Boleros niemals zuließe: Langeweile. (Ingolf Patz)
4 September & July
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Mickey Barnes ist die ärmste Sau auf dem Raumschiff, das mit 200 Kolonisten auf der mehrjährigen Reise zum Planeten Niflheim ist. Vor Schuldeneintreibern von der verwüsteten Erde geflohen, hat er als „Expendable“ für Himmelfahrtkommandos angeheuert: Wenn er in Ausübung seiner Pflicht verreckt, wird sein Bewusstsein in einen aus Biomasse gedruckten neuen Mickey hochgeladen.
Sechs Jahre nach dem Oscar-Hit „Parasite“ wechselt Bong Joon Ho wieder zur Science-Fiction, die er 2013 mit „Snowpiercer“ furios bespielt hatte.
Nach zehn Jahren kehrt Jérémie (Félix Kysyl) in sein Heimatdorf in Südfrankreich zurück und löst mit seiner Ankunft ein Gefühlschaos aus. Der Bäcker des Ortes ist gestorben, bei dem Jérémie in die Ausbildung ging – und mit dem auch noch etwas mehr lief.
Die Witwe Martine (Catherine Frot) bringt den jungen Mann im ehemaligen Kinderzimmer ihres Sohnes Vincent (Jean-Baptiste Durand) unter, der in dem Jugendfreund einen Rivalen sieht. Erst recht, als Jérémie seinen Aufenthalt immer wieder verlängert, sich mit dem Bauern Walter anfreundet und auch das Interesse des Pastors und Martines weckt.
„Heimatfilm“ zwischen Hitchcock und Pasolini
Im goldgelbroten Herbstwald begegnen sich die Menschen meist zufällig beim „Pilzesammeln“. Aber in Alain Guiraudies Provinzkrimi ist nicht nur die Sprache kodiert, auch die Menschen muss man zu lesen verstehen. Eines Nachts verschwindet Vincent.
Guiraudies abseitiger Humor und sein unverhohlen schwuler Blick auf die Begehren seiner Figuren geben diesem „Heimatfilm“ zwischen Hitchcock und Pasolini einen subversiven Twist. (Andreas Busche)
7 Die Unerwünschten – Les Indesirables
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Ein Häftling schleppt Leichen aus einer Baracke, lässt sie in ein Massengrab fallen. Dann hält er inne, reißt sich die Lumpen vom ausgemergelten Leib und stürzt sich selbst hinein.
Diese Szene stammt aus einem Animationsfilm. Für Michel Hazanavicius, selbst Jude, ist das Projekt eine Herzensangelegenheit. Der Autor der Vorlage, Jean-Claude Grumberg, ist ein Freund seiner Eltern. Mit ihm hat Hazanavicius das Buch adaptiert.
Die Geschichte beginnt im Winter 1943 in Polen. Eine Holzfällersfrau findet an Bahngleisen ein Baby. Man ahnt, wohin die durch den Wald donnernden Transporte rollen. Sie liebt das Kind, als wäre es ihr eigenes.