Wenn Eltern und Kinder musizieren: Das Cello fällt nicht weit vom Stamm

Csaba Bornemisza muss sehr stolz sein auf seine Kinder. Wenn er am Neujahrsmorgen mit seinem Orchester musiziert – er ist seit 1993 Cellist bei den Wiener Philharmonikern -, dann schauen weltweit 50 Millionen Menschen zu. Wenn seine Tochter Tünde und sein Sohn Attila dagegen am 17. Mai in Basel beim Eurovision Song Contest für Deutschland antreten, wird eine dreimal so große Community dabei sein, mindestens 150 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer.
Bei Barenboims wird Diversität gelebt
Als Popduo nennen sich die Geschwister aus der österreichischen Hauptstadt „Abor & Tynna“, beim nationalen Vorentscheid spielte er ein spilleriges, elektrisches Cello, sie übernahm den Gesangspart. Der Siegersong der beiden heißt „Baller“ und klingt auch so. Stilistisch kann man sich kaum weiter entfernen von der Walzerseligkeit eines Johann Strauß, aber auch von allen anderen Partituren, mit denen sich Csaba Bornemisza in seinem Berufsleben sonst so beschäftigt.
Auch in anderen Klassikfamilien gibt es stilistisch Ausreißer. Bei Barenboims folgt nur der jüngste Sohn Michael dem Weg des Jahrhundertdirigenten und -pianisten, allerdings mit der Geige. Sein älterer Bruder David dagegen hat sich künstlerisch diametral orientiert, so wie Tünde und Attila. Mit dem Rapper Megaloh gründete er ein Label, seine Auftritte absolviert er unter dem Künstlernamen Solarrio.