Arte-Doku „California Dreamin’“: Der ewige Traum vom „Summer of Love“

Der Song „California Dreamin‘“ gilt als eine der Hymnen der US-amerikanischen Hippie-Bewegung der 1960er-Jahre. Geschrieben hat ihn John Phillips, der Bandleader von „The Mamas & The Papas“, nach einem kalten Tag im winterlichen New York, wie der begnadete Komponist in der aufschlussreichen Dokumentation „California Dreamin’ – Die Geschichte von The Mamas & The Papas“ erzählt. Auf Arte ist sie am 18. August um 22.35 Uhr zu sehen, sowie bereits jetzt in der Arte-Mediathek.

Die Sehnsucht nach dem Ort und die Gefühle, die der Song auslöst, das war bei „California Dreamin’“ wichtiger als der Ort selbst. Das ist nicht der einzige vermeintliche Gegensatz, den France Swimberge in ihrer Dokumentation über die „Mamas & Papas“ herausarbeitet, die damals so populär waren wie Elvis oder die „Beatles“. Obwohl die Songs der Band, die gerade einmal zweieinhalb Jahre bestand, fröhlich klingen und einer Generation im Aufbruch Hoffnung gaben, handelten viele von ihnen von unglücklichen Beziehungen – wie in „I Saw Her Again“ auch innerhalb der Gruppe selbst.

Allein schon die Zusammensetzung der gemischten Band war zu der Zeit noch ungewöhnlich. Noch ungewöhnlicher war, dass John und Michelle Phillips, der Kanadier Denny Doherty und Cass Elliot aus Baltimore zwar aus dem Norden kamen, aber wie vielleicht nur noch die Beach Boys für den kalifornischen Traum standen. Für eine Gegenkultur zum amerikanischen Mainstream und für eine Zeit, in der die größten Rock- und Pop-Bands wie beim Monterey Pop-Festival auf ihre Gagen verzichteten.

Zu einem ganz besonderen Vorbild wurde „Mama Cass“ Elliot. Gerade weil sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entsprach, wurde sie zum Idol für ihre Fans und zum Liebling der Medien. In der Dokumentation erinnern sich Weggefährten wie David Crosby und der Fotograf Henry Diltz sowie Biografen der Band-Mitglieder an diese Epoche und den kalifornischen Traum, der durch die Morde der Manson-Family beendet wurde. Die Sehnsucht nach dem Gefühl von Freiheit und Aufbruch ist geblieben, sie lebt nicht zuletzt in Songs wie „California Dreamin‘“, „Monday, Monday“ und „Dream a Little Dream of Me“ weiter.