Erste Niederlage für den Meister unter Nagelsmann
Der FC Bayern hat die erste Niederlage unter Trainer Julian Nagelsmann kassiert. Nach neun Pflichtspielerfolgen unter ihrem neuen Coach unterlagen die Münchner am Sonntag in der Fußball-Bundesliga zu Hause mit 1:2 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt. Nur Leon Goretzka gelang es, den herausragenden Gäste-Keeper Kevin Trapp zu überwinden (29. Minute). Martin Hinteregger (32.) bestrafte einen Münchner Abwehrfehler fast postwendend mit dem Ausgleich. Filip Kostic (83.) ließ die Gäste über ihren ersten Liga-Saisonsieg unter Trainer Oliver Glasner und den ersten Erfolg in München seit 21 Jahren.
Vier Tage nach dem 5:0-Torfest in der Champions League gegen Dynamo Kiew kamen die Münchner nach einem sehr schwungvollen Beginn diesmal vor 25.000 Zuschauern in der Allianz Arena nicht wie sonst in Fahrt. Das lag nicht nur am nicht zum aktuellen DFB-Aufgebot zählenden Trapp, sondern auch am eigenen Chancenwucher und defensiven Nachlässigkeiten. Nach dem 1:1 zum Saisonstart in Gladbach war es der erste richtige Dämpfer der noch jungen Amtszeit von Nagelsmann.
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Dabei stellten seine offensiv sehr variabel agierenden Stars die Fünferkette der Gäste anfänglich vor große Schwierigkeiten. Allerdings fehlte es den früh attackierenden Bayern schon da an Präzision und Entschlossenheit, um Trapp öfter zu überwinden.
Beim 0:1 durch Goretzkas ersten Saisontreffer war Trapp machtlos. Serge Gnabry hatte Hinteregger energisch unter Druck gesetzt, nach dessen Ballverlust an Goretzka kam der Ball über Thomas Müller und Robert Lewandowski wieder zu Goretzka, der mit einem überlegten Direktschuss abschloss. Eine Minute später hätte es wohl 2:0 geheißen, wenn Leroy Sané auf Gnabry quer gelegt hätte. Sané versuchte es aus guter Position alleine – und scheiterte an Trapp.
Die Antwort der Hessen, die in der Europa League beim 1:0 in Antwerpen ihren Premierensieg unter Trainer Oliver Glasner feierten, folgte beeindruckend. Nach einem Eckball von Filip Kostic ließen die Bayern dem kopfballstarken Hinteregger überraschend viel Gestaltungsfreiraum, was der Österreicher gegen den zögerlichen Dayot Upamecano per Kopf ausnutzte. Wieder einmal Hinteregger, der im Mai 2020 beim 2:5 seiner Eintracht zwei Treffer und ein Eigentor in der Allianz Arena erzielt hatte.
Zwar drängten die Bayern auf das 2:1 und rauften sich die Haare nach einem Pfostentreffer von Gnabry (44.). Doch sie hätten ebenso mit einem Rückstand in die Pause gehen können, nachdem Almamy Touré den offensivstarken Alphonso Davies übertölpelt hatte und am glänzend parierenden Manuel Neuer scheiterte (42.). In der Nachspielzeit rollte eine Hereingabe von Kostic durch den Münchner Strafraum – seine Mitspieler kamen nicht mehr an den Ball.
Bayern dominierte nach der Pause weiter das Geschehen, die Eintracht lauerte gegen das Ensemble um den sehr aufmerksamen Neuer auf Konter. Per Fußabwehr parierte Trapp einen Lewandowski-Kopfball aus kürzester Distanz zur Überraschung aller (56.), weniger Mühe hatte er mit Sanés Distanzschuss (57.). Spektakulärer rettete Trapp dann wieder gegen Gnabry (64.) und erneut gegen Sané (66.). Kostic stellte dann nach einem Konter das Spiel auf den Kopf – und sorgte für frustrierte Münchner. In den letzten Minuten war es wieder Trapp, der den Überraschungssieg sicherte. (dpa)