Echtes Überraschungsteam: Der SC Potsdam gibt im Volleyball den Ton an
Die Volleyballerinnen des SC Potsdam haben geliefert – schon wieder. Mit 3:1 schlugen sie am Mittwochabend zu Hause Belgrad und verabschiedeten sich erhobenen Hauptes aus der Champions League. Bereits vor diesem Spiel war klar gewesen, dass sie den Einzug in die nächste Runde verpassen und stattdessen ins Viertelfinale des zweitklassigen CEV-Pokals einsteigen würden. Das begriffen die Potsdamerinnen allerdings keineswegs als Aufforderung, sich zurückzulehnen. Stattdessen zeigten sie Kampfgeist und Moral – selbst, als die Serbinnen im dritten Satz plötzlich aufdrehten.
Für den SC Potsdam, der in der vergangenen Saison zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Finale um die Deutsche Meisterschaft stand, ist es die Premiere in der Champions League. Das hat dem Team anscheinend Aufwind gegeben: Gleich zu Beginn der Saison besiegte es beim Supercup den MTV Stuttgart und sicherte sich den ersten Titel der Vereinsgeschichte.
Seither geht es steil nach oben: In der Champions League fuhren sie gegen Titelverteidiger Istanbul einen überraschenden Sieg ein, in der Bundesliga kämpften sie sich beharrlich an die Spitze. Mittlerweile stehen sie auf Platz eins, mit drei Punkten Vorsprung auf Stuttgart. Dass Potsdam in der Bundesliga längst den Ton angibt, dürfte auch mit der Arbeit von Trainer Guillermo Naranjo Hernández zusammenhängen, der im Dezember 2018 Team übernahm. Seither hat das Team sich kontinuierlich hochgearbeitet.
So richtig verrückt könnte es erst noch werden
Darüber hinaus hat der Verein sich strukturell weiterentwickelt, trainiert in der MBS-Arena und zieht immer mehr Zuschauende an. Ein bisschen ungläubig wirken Trainer und Spielerinnen dennoch, wenn sie auf den Erfolg angesprochen werden. „Absolut verrückt“, nannte Hernandez die Siege in der Champions League.
Dabei könnte es in dieser Saison erst noch richtig verrückt werden: Das Pokalfinale steht schließlich noch an. Und spielen die Potsdamerinnen weiter so konstant in der Bundesliga, erscheint eine Revanche für die vergangene Final-Niederlage gar nicht mal so unwahrscheinlich.
Zur Startseite