Der 1. FC Union gewinnt gegen Mainz 2:1

Lange sah es so aus, als ob das 100. Tor des 1. FC Union Berlin in der Fußball-Bundesliga erst nach der Länderspielpause fallen würde. Von der Effizienz, die Trainer Urs Fischer im Vorfeld des Spiels beim FSV Mainz 05 von seiner Mannschaft verlangt hatte, war fast 70 Minuten lang nichts zu sehen. Doch dann traf Taiwo Awoniyi den Ball endlich, wie er ihn treffen wollte – und schrieb sich mit seinem Tor in die Geschichtsbücher des Köpenicker Bundesligisten ein. Kurze Zeit später schoss er dann auch noch Unions 101. Bundesliga-Treffer.

Mit zwei Toren gegen seinen ehemaligen Verein Mainz 05 krönte Awoniyi nicht nur nach einem hart umkämpften Spiel einen tollen Kampf in der zweiten Halbzeit, er bescherte den Berlinern auch den ersten Auswärtssieg in dieser Saison.

Nachdem er beim Conference-League-Sieg gegen Maccabi Haifa mehreren Spielern eine Pause gegönnt hatte, stellte Trainer Fischer in Mainz wieder auf sechs Positionen um. Torwart Andreas Luthe rückte wieder auf seinen angestammten Platz, genauso wie das Sturmduo Max Kruse und Awoniyi. Grischa Prömel und Julian Ryerson ersetzten Kevin Möhwald und Christopher Trimmel. Dazu kehrte der gegen Haifa gesperrte Paul Jaeckel wieder in die Abwehrkette zurück.

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Damit spielten beide Mannschaften mit einer Dreierkette, und die Partie war zu Beginn entsprechend zäh. Den einzigen wirklichen Aufreger der ersten 20 Minuten gab es, als der Mainzer Abwehrmann Jeremiah St. Juste mit einem vermutlich gebrochenen Arm vom Platz gehen musste. Wenige Minuten später erspielten sich die Gäste aus Berlin dann doch die erste Großchance. Auf der linken Seite entledigte sich Kruse der Bewachung durch die Mainzer Abwehr und flankte auf Awoniyi, der den Ball wenige Meter vor dem Tor aber nicht richtig traf.

Union fand nach dem Seitenwechsel besser ins Spiel

Ähnlich verschwenderisch agierten auf der anderen Seite aber auch die Mainzer. Nach einer delikaten Flanke des früheren Unioners Marcus Ingvartsen schoss Anderson-Lenda Lucoqui aus kurzer Distanz klar vorbei.

Der von Union ausgeliehene Ingvartsen sollte gegen seine früheren Teamkollegen doch noch jubeln dürfen, denn kurz vor der Halbzeitpause gelang ihm die Mainzer Führung. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld von Genki Haraguchi schalteten die Gastgeber blitzschnell um. Karim Onisiwo schnellte in den Strafraum und flankte auf den freistehenden Dänen, der den Ball ins untere Eck streichelte.

Union fand nach dem Seitenwechsel wieder besser ins Spiel, und sowohl Ryerson als auch Kruse kamen schnell zum Abschluss. Nach einer knappen Stunde verspielte Awoniyi eine weitere Großchance. Mit einer tollen Kombination nahmen er und Kruse zunächst die Mainzer Defensive auseinander, doch der starke Abschluss des Nigerianers zischte knapp am Pfosten vorbei.

Knappe 20 Minuten vor dem Ende ging es aber endlich wie gewollt – und wie schon so oft in dieser Saison. Nach einem großartigen Steilpass von Max Kruse behauptete Taiwo Awoniyi nicht nur stark den Ball, er bewahrte auch einen kühlen Kopf vor dem Tor. Wenige Minuten später kam er nach nach einem weiteren schnellen Konter erneut zum Abschluss, und auch diesmal machte er alles richtig. Aus 0:1 wurde 2:1: Das Spiel war gedreht, und der tolle Saisonstart der Berliner setzte sich mit dem zwölften Punkt in sieben Spielen fort.