Die Stadt zum Klingen bringen
Gleich mit drei verschiedenen Förderprogrammen will Kultursenator Klaus Lederer dafür sorgen, dass in diesem Sommer alle Berlinerinnen und Berliner umsonst und draußen vielfältigste Veranstaltungen erleben können. Im Kulturausschuss des Abgeordnetenhauses erläuterte er am Montag, dass er damit vor allem die freiberuflichen Künstler:innen der Stadt unterstützen wolle, die zwei Jahre lang unter den pandemiebedingten Einschränkungen besonders gelitten hätten.
Als „Highlight“ der Planungen bezeichnete der „Linke“-Politiker gegenüber den Parlamentariern den „Kultursommer 2022“, bei dem es an 90 Tagen 90 Veranstaltungen an 90 Orten im gesamten Stadtgebiet geben soll, und zwar „niedrigschwellig“ sowie „leicht mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar“.
Highlight wird laut Lederer der “Kultursommer”
Am Tag der Fête de la musique, dem 18. Juni, soll das stadtweite Festival starten und dann bis Mitte September laufen. Alle großen Kulturinstitutionen Berlins sowie die wichtigsten Player der Freien Szene sollen sich daran beteiligen, indem sie gewissermaßen als Paten für die freiberuflichen Akteure auftreten und ihnen bei der technischen Realisierung ihrer Bühnenprojekte helfen.
Die organisatorische Gesamtleitung des „Kultursommers 2022“ liegt bei der staatlichen Kulturprojekte GmbH. Klaus Lederer betonte ausdrücklich, dass er mit dem „Kultursommer“ den privaten Kulturveranstaltern beispielsweise von Popkonzerten keine Konkurrenz machen wolle. Vielmehr gehe es darum, ein ergänzendes, nichtkommerzielles Angebot auf die Beine zu stellen, mit ganz anderen Acts als jenen, die die Privaten normalerweise in ihren Programmen anbieten.
Auch die Bezirke bekommen Geld
Die zweite Säule bildet in Lederers Plänen der so genannte „call for action“: Bis zum Sonntag lief die Ausschreibungsfrist für die kostenlosen Freiluftveranstaltungen, beantragt werden konnte jeweils eine Unterstützung in Höhe von maximal 25 000 Euro. Dieses Projekt wird von der Stiftung für kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung gemanagt.
Und schließlich stattet der Kultursenator auch noch die Bezirke mit Fördermitteln für dezentrale Kulturaktivitäten aus, die in diesem Sommer stattfinden sollen. Dieses Programm läuft bereits seit dem 1. April. Klaus Lederer appellierte in der Sitzung des Kulturausschusses sowohl an die zuständigen Stellen in den Bezirken wie auch an die Senatsverwaltung für Umwelt, ihn in seinen Plänen für den Sommer zu unterstützen.
Im vergangenen Jahr hatte sich die Suche nach geeigneten Orten für die „Draußenstadt“ als äußerst schwierig erwiesen. Aus Gründen des Lärmschutzes mussten viele Ideen verworfen werden, ebenso gab es oft keine Genehmigung für die Nutzung von Grünanlagen. Auch am Montag plädierte eine Vertreterin der Umweltverwaltung dafür, lieber versiegelte Flächen wie Straßen für die Bühnenveranstaltungen zu nutzen. Ein Vertreter der Senatsbauverwaltung betonte dagegen, dass sich seiner Meinung nach das Image von urbanen Räumen durch kulturelle Nutzung fast immer verbessern lasse.