Hochkalter in Ramsau: Suche eingestellt! Lebt der verunglückte Bergsteiger noch?

Bereits seit vergangenem Samstag suchen Rettungskräfte am Hochkalter in Ramsau bei Berchtesgaden nach einem verunglückten Bergsteiger aus Niedersachsen. Er soll sich beide Arme gebrochen und eine Kopfverletzung erlitten haben. Von Minute zu Minute schwinden die Chancen, ihn noch lebend zu finden.

Die Hoffnungen schwinden: Die Rettungskräfte stellten am Donnerstagabend die Suche nach einem verunglückten Bergsteiger in den Berchtesgadener Alpen erneut ein. Man habe “alles Menschenmögliche” und technisch Machbare getan, sagte ein Polizeisprecher am Abend. In den nächsten Tagen werde die Suche lageabhängig fortgesetzt – sofern die Einsatzmittel es zuließen.Wie hoch stehen die Chancen, den 24-Jährigen noch lebend zu finden?

Verzweifelte Suche am Hochkalter! Kontakt abgebrochen – Bergsteiger weiter vermisst

Der Mann war am Samstag bei Schneefall am Hochkalter in Ramsau bei Berchtesgaden zu einer hochalpinen Tour aufgebrochen und hatte dann nach einem Sturz in etwa 2.500 Metern Höhe einen Notruf abgesetzt. Darin hatte er nach BRK-Angaben davon gesprochen, dass er sich beide Arme gebrochen und am Kopf verletzt habe.

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Am Montagabend konnten die Einsatzkräfte demnach dank günstiger Witterung das Gelände bis Sonnenuntergang von einem Hubschrauber aus mit Ferngläsern nach dem vermissten 24-Jährigen absuchen. Spezialisten werteten die Bilder vom Suchflug danach die halbe Nacht aus, konnten aber keine Spur von dem Verunglückten entdecken. Seit Samstag sei jede Menge Neuschnee gefallen, der sich in den Rinnen schätzungsweise auf bis zu drei Meter Höhe sammle, so dass diese schlecht einsehbar seien, erläuterte der BRK-Sprecher.

Suche nach abgestürztem Bergsteiger fortgesetzt

Am Mittwoch stieg nach Wetterbesserung ein Hubschrauber mit mehreren Bergrettern auf, sagte Rudi Fendt von der Bergwacht. Die Bedingungen seien widrig, weil nochmal Neuschnee gefallen sei. Der Schnee sei etwa anderthalb Meter hoch, es gebe keinen gesicherten Untergrund. Die Bergwacht setzte auch eine sogenannte Recco-Boje ein, die Halbleiter in elektronischen Geräten wie dem Handy des 24-Jährigen orten könnte.

Bei der Suche nach dem verunglückten Bergsteiger am Hochkalter in den Berchtesgadener Alpen haben Rettungskräfte vorerst nur einen Wetterballon im tiefen Schnee gefunden. “Da weiß man wenigstens, dass das System funktioniert”, sagte ein Sprecher der Bergwacht am Mittwoch. Die Retter sind deshalb optimistisch, auch den vermissten 24-Jährigen aus Niedersachsen noch zu orten. “Wenn der Notebook oder Handy dabei hat, kann man dann davon ausgehen, dass wir den finden.”

Bergwacht findet Rucksack des Bergsteigers

“Es ist aufwendig”, sagte der Bergwachtsprecher mit Blick auf das erste geortete Signal. “Da setzt man dann zwei Leute ab, die graben im Schnee, und dann ist es ein Wetterballon. Da kann ja sonst was rumliegen.” Wetterballons lassen Meteorologen aufsteigen, um mithilfe von Messgeräten Wetterdaten zu gewinnen. Nach dem Platzen fallen sie auf den Boden zurück. Während der Suche fand die Bergwacht den Rucksack des Bergsteigers. Dies sagte ein Sprecher der Bergwacht am Mittwochnachmittag der Deutschen Presse-Agentur. Weil der Einsatzbereich aber anschließend wieder von Wolken umhüllt war, konnten vorerst keine weiteren Bergretter zum Einsatzort geflogen werden. Bei der Suche am Mittwoch sei auch ein Eurofighter der Bundeswehr zum Einsatz gekommen. Er unterstütztedie Retter mit Ortungstechnik und hochauflösenden Luftbildern, teilte das Bayerische Rote Kreuz am Donnerstagmorgen mit.

Der Donnerstag soll das Ende der quälenden Ungewissheit bringen: Die Suche nach einem verunglückten Bergsteiger in den Berchtesgadener Alpen wird fortgesetzt.

Finden die Bergretter den verunglückten Bergsteiger noch lebend?

Die Chancen den Bergsteiger noch lebend zu finden, schwinden jedoch von Minute zu Minute. “Es sieht leider nicht gut aus. Die Chancen sind gering. Aber Wunder gibt es immer wieder”, sagte Bergretter Michael Renner gegenüber der “Bild”. “Der Schneesturm hat die Suche unmöglich gemacht. Die Suchaktion war höchstriskant, auch für die eigenen Leute.”

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rut/news.de/dpa