Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Augsburg: Wie viel hat der 1. FC Union noch im Tank?
Zum Glück gibt es ja noch das Weihnachtssingen. Wie der 1. FC Union in der vergangenen Woche verkündete, werden der Verein und seine Fans am 23. Dezember zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder zusammenkommen und damit die Chance haben, ein historisches und euphorisches Jahr in einem schönen Rahmen zu verabschieden. Das ist auch gut so, denn im letzten Heimspiel 2022, da sind sich alle einig, dürfte es alles andere als schön werden.
Vor dem Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Union und dem FC Augsburg (20.30 Uhr/Sky) stellen sich beide Seiten eher auf eine fußballerische Plackerei ein. „Schöner“ Fußball sei sowieso „Quatsch“, sagte der Augsburger Torwart Rafal Gikiewicz vor dem Duell mit seinem früheren Arbeitgeber. Und auch Union-Trainer Urs Fischer erwartet im zweitletzten Spiel vor der Winterpause einen eher „unangenehmen“ Abend.
„Das ist eine Mannschaft, die dir auf den Füßen steht, die eklig ist“, sagte Fischer am Dienstag. So sieht das auch Gikiewicz, der am vergangenen Wochenende gegen Eintracht Frankfurt seine Rückkehr von einer Verletzungspause feierte, das sechste sieglose Spiel seiner Mannschaft in Folge aber nicht verhindern konnte. Augsburg braucht dringend ein Erfolgserlebnis, und dafür müssen sie laut Gikiewicz „Ekligkeit, Härte und Kaltschnäuzigkeit“ an den Tag legen.
Genau jene Tugenden also, die Union in diesem Herbst bis an die Tabellenspitze getrieben haben, während Augsburg schon wieder in den Abstiegskampf gerutscht ist. Aber eben auch genau jene Tugenden, mit denen Mannschaften wie Bochum, Frankfurt, Royale Union Saint Gilloise und der SC Braga Union in dieser Saison geschlagen haben.
Ich glaube, dass der Tank nach wie vor gefüllt ist, wenn auch nicht ganz voll.
Urs Fischer zur Verfassung seiner Mannschaft
Bisher konnten die Berliner auf jede dieser Niederlagen mit einem Sieg im folgenden Spiel reagieren. Nun müssen sie das wieder schaffen, denn nach der 0:5-Klatsche bei Bayer Leverkusen und der abgegebenen Tabellenführung am vergangenen Sonntag steht Union erstmals seit langem in der Liga unter so etwas wie Druck. Eine weitere Niederlage würde die Euphorie des goldenen Herbstes zwar nicht gänzlich verderben, aber mit einem Ergebnistief will keiner in die Winterpause gehen.
Am Dienstag gab sich Fischer optimistisch, dass seine Mannschaft wie immer schnell zurückschlägt. „Gegen Leverkusen ist einiges schiefgelaufen, aber ich glaube trotzdem, dass die Mannschaft nach wie vor bereit ist, sich am Limit zu bewegen. Dass der Tank nach wie vor gefüllt ist, wenn auch nicht ganz voll“, so der Union-Trainer.
Nach elf Spielen in fünf Wochen kann der Tank auch gar nicht mehr ganz voll sein. Das äußert sich einerseits in müden Beinen und anderseits in den Verletzungen von Frederik Rönnow und Andras Schäfer, die beide gegen Augsburg erneut fehlen werden. Union hofft dennoch, dass die Reserven reichen werden, um den zweiten Bundesliga-Sieg gegen die bayerischen Schwaben zu feiern, gegen die sie sich traditionell schwertun.
Der einzige Erfolg bisher liegt mittlerweile fast drei Jahre zurück. Ein 2:0 im Januar 2020, das auch alles andere als ein fußballerischer Leckerbissen war. Gewonnen hat man damals übrigens auch dank einer starken Leistung von Torwart Rafal Gikiewicz.
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