Angreifer für zwei Teams: Eisbären holen den nächsten Spieler
Es ist noch gar nicht so lange her, da war die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) noch eine sogenannte Drei-Reihen-Liga oder „Three-line-League“ wie die vielen in der höchsten deutschen Spielklasse engagierten Nordamerikaner so oft sagten. Wenn das heute noch so wäre, hätten die Eisbären, wenn alle Angreifer fit sind, genug Stürmer für zwei Teams. Denn seit Freitag haben sie 18 offensive Kräfte im Kader: Lewis Zerter-Gossage heißt der nächste Zugang bei den Berlinern, die ja erst vor wenigen Tagen Alexandre Grenier verpflichtet haben.
Nun ist Lewis Zerter-Gossage nicht unbedingt der Name, bei dem die Branche kollektiv ins Staunen verfällt. Der 27<TH>Jahre alte Kanadier spielte zuletzt immerhin acht Mal in der zweitklassigen American Hockey League für die Tucson Roadrunners, Erfahrung in Deutschland hat er allerdings auch schon: In der Saison 2020/2021 mischte er bei den Blue Devils Weiden mit, elf Spiele lang und das in der drittklassigen Oberliga.
Aber Zerter-Gossage hat für die Berliner einen entscheidenden Vorteil, nämlich einen deutschen Pass. Sein Vater ist Deutscher und so können sich die Eisbären, die im Prinzip alle ihre elf Ausländerlizenzen besetzt haben (zwei Verletzte kurieren sich ohne Lizenz noch in der Warteschleife aus), an der von der Deutschen Eishockey-Liga auferlegten Selbstbeschränkung vorbeischummeln. Wahrscheinlich war das mit den Kanadiern mit deutschem Pass mal nicht Sinn der Sache mit der Selbstbeschränkung, denn durch die sollte der deutsche Nachwuchs gefördert werden.
Wann Zerter-Gossage erstmals für die Eisbären mit der Rückennummer 79 aufläuft, das ist noch ungewiss. Zunächst spielt er erstmal für den Kooperationspartner Lausitzer Füchse in der DEL2. Lewis Zerter-Gossage ist indes „glücklich, seine Karriere im Heimatland seines Vaters fortsetzen zu dürfen“, heißt es in einem offiziellen Statement.
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