Neue Buchmesse geplant : Die Seiten wechseln und im rechten Lager landen

Die Aufregung über die Anwesenheit rechter Verlage auf den Buchmessen in Leipzig und Frankfurt hielt sich in den letzten ein, zwei Jahren in Grenzen. Es gab sie, diese Verlage, das schon, in kleiner Zahl, von den Messen randständig platziert, und hätte es nicht die eine oder andere Stör- oder Protestaktion gegeben, wären sie gar nicht weiter bemerkt worden.

Nun soll es für sie ein neues Forum geben, initiiert von der den Rechten sehr nahe stehenden Dresdner Buchhändlerin Susanne Dagen, wie Deutschlandfunk Kultur vermeldete.

Fest für freies Denken?

Dagen plant für das Wochenende am 8./9. November dieses Jahres in Halle eine eigene Messe mit dem Namen „Seitenwechsel“. Auf der dafür eingerichteten Website heißt es, diese Messe solle „ein Angebot an jene sein, für die Bücher in unübersichtlichen Zeiten vor allem ein Gesprächsanfang sind. Zwei Tage für die Lust an Geistesblitzen und Neuentdeckungen – ein Fest für freies Denken und perspektivisches Sehen am Ende eines jeden (Lese)Jahres.“

Im Interview mit Deutschlandfunk Kultur wurde Dagen konkreter. Da spricht sie davon, dass die beiden Messen immer größer geworden seien und sich „der typische Leser“ dort nicht mehr wohlfühle. „Auf der anderen Seite ist es die Politisierung der Branche, die für eine gewisse Einseitigkeit und Homogenisierung sorgt. Wenn sie die Einzigen sind aus dem konservativen Spektrum, dann fehlt ihnen ein großer Teil des Publikums.“