Bahn: Dacheinsturz in Serbien: Anklage gegen 13 Beschuldigte
Fast zwei Monate brauchten die Staatsanwälte nach einem Bahnhofsunglück, um ihre Vorwürfe zu formulieren. Die Proteste gegen die als korrupt empfundene Vucic-Regierung wird das nicht beschwichtigen.
Die Oberstaatsanwaltschaft in Novi Sad hat wegen des tödlichen Einsturzes eines Bahnhofsvordachs Anklage gegen 13 Personen erhoben. Bei dem Unglück am 1. November waren in der nordserbischen Stadt 15 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende weitere verletzt worden. Unter den Beschuldigten ist auch Ex-Bauminister Goran Vesic, der nach dem Unglück zurückgetreten war.
Der schreckliche Vorfall hatte ganz Serbien erschüttert. Er löste eine Welle von Protesten und Universitätsbesetzungen aus, die sich gegen die als korrupt und autoritär empfundene Herrschaft des alles im Land bestimmenden Präsidenten Aleksandar Vucic richtet. Der Bahnhof von Novi Sad war vor dem Dacheinsturz renoviert worden. Die Arbeiten waren Teil des Neubaus der Bahnstrecke von Belgrad nach Budapest.
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Dabei handelt es sich um ein Prestigeobjekt, für das in Serbien und Ungarn chinesische Generalauftragnehmer verantwortlich sind. Kritiker werfen der Führung um Vucic vor, das Projekt durch Intransparenz, Korruption, Schlamperei und politisch erzeugten Zeitdruck zu beeinträchtigen. Die Proteste stehen meist unter dem Motto “Korruption tötet”.
Die von den Staatsanwälten in Novi Sad erhobene Anklage muss noch vom Gericht bestätigt werden, um wirksam zu werden. Wann das geschieht, ist nicht bekannt. Während sich 10 Verdächtige – unter ihnen eher untergeordnete Projektleiter der Umbauarbeiten – in Untersuchungshaft befinden, sind Vesic, eine leitende Beamtin seines Ministeriums sowie die Ex-Chefin der Infrastrukturtochter der Serbischen Eisenbahnen auf freiem Fuß. Die Staatsanwaltschaft beantragte für sie in Zusammenhang mit der Anklage gleichfalls Untersuchungshaft.
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
kns/roj/news.de