Mit Olympiasieger Frankreich in einer Gruppe: Deutsche Handballer erwartet Kracherduell bei EM

Ein Nachbarduell zur erhofften Weltrekord-Eröffnung und das Highlight gegen den Rekord-Weltmeister zum Gruppenfinale: 245 Tage vor dem Auftakt der ersten Heim-EM haben Deutschlands Handballer Gewissheit über ihre drei Vorrundengegner erhalten.

Neben dem sechsmaligen WM-Champion Frankreich und Auftaktgegner Schweiz trifft das Team von Bundestrainer Alfred Gislason in der Gruppe A noch auf Nordmazedonien.

„Ich bin sehr zufrieden mit dieser Gruppe. Natürlich hätte man zum Auftakt einen leichteren Gegner als die Schweiz bekommen können. Aber ich freue mich sehr auf diesen Start vor sicherlich ausverkauftem Haus. Das wird ein Erlebnis für uns alle“, sagte Gislason nach der Auslosung in Düsseldorf.

Auch DHB-Präsident Andreas Michelmann war glücklich. „Es geht perfekt los. Besser als mit der Schweiz hätten wir es nicht treffen können – zumindest für die Fans. Die Mannschaft weiß jetzt, dass sie mit voller Konzentration starten muss“, sagte er.

DHB-Sportvorstand Axel Kromer ergänzte: „Alle kennen Andy Schmid. Das wird sein letzter Tanz, bevor er Trainer wird. Es wird nicht einfach, aber wir werden die Aufgabe hoffentlich lösen.“

Auch Schmid, der von 2010 bis 2022 zwölf Jahre lang in der Bundesliga für die Rhein-Neckar Löwen spielte, war begeistert. „Für uns ist das fantastisch. Dem Schweizer Handball kann nichts Größeres passieren, als in Düsseldorf gegen Deutschland das Eröffnungsspiel einer Europameisterschaft vor 50.000 Zuschauern zu bestreiten. Das ist einfach genial“, sagte der 39-Jährige dem „Mannheimer Morgen“.

Nach der Partie gegen Nordmazedonien am 14. Januar trifft die DHB-Auswahl zwei Tage später im Topduell der Vorrunde auf Frankreich. „Da haben wir natürlich einen sehr großen Brocken vor uns. Aber ich bin optimistisch, dass wir eine gute Mannschaft aufbieten können. Wir können sie schlagen, wenn wir über 60 Minuten konzentriert spielen“, sagte Gislason.

„Unsere Hauptrundengruppe wird sicher schwerer als die andere“

Im sportlichen Erfolgsfall geht es für das DHB-Team in der Hauptrunde gegen die jeweils beiden besten Mannschaften aus den Gruppen B und C weiter. Mögliche Gegner sind der zweimalige Europameister Spanien, Kroatien, Österreich, Rumänien, Island, Ungarn, Serbien und Montenegro.

„Unsere Hauptrundengruppe wird sicher schwerer als die andere“, behauptete Gislason mit Blick auf die möglichen Rivalen. Schauplatz der Partien am 18., 20., 22. und 24. Januar ist Köln, wo am Final-Wochenende vom 26. bis 28. Januar auch die Medaillen vergeben werden.

Bundestrainer Gislason bei der Auslosung zur Handball-EM 2024.
Bundestrainer Gislason bei der Auslosung zur Handball-EM 2024.
© dpa/Federico Gambarini

Dann will die DHB-Auswahl noch dabei sein. „Bei einer Heim-EM muss die Zielstellung sein, eine Medaille zu gewinnen“, sagte DHB-Boss Michelmann. Weitere Spielorte bei der Endrunde sind Hamburg, Mannheim und München.

„Wir hoffen, es wird ein unvergessliches Turnier“, sagte Michelmann bei der rund 45-minütigen Zeremonie. Sportvorstand Kromer appellierte an die Mannschaft: „Wir müssen ordentlich performen und Emotionen transportieren.“

Schon jetzt ist das Interesse bei den Fans groß. Von den insgesamt 400.000 Tickets wurde bereits mehr als ein Viertel verkauft, davon allein gut 40.000 für das Eröffnungsspiel mit der DHB-Auswahl. Die nächste Verkaufsphase startet am 31. Mai.

Es ist erst die dritte Endrunde mit 24 Teilnehmern. Die DHB-Auswahl hofft auf das erste Edelmetall seit dem sensationellen EM-Triumph 2016 in Polen. Die Titelfavoriten sind Weltmeister Dänemark, Titelverteidiger Schweden, Frankreich und Spanien. (dpa)