American Academy und Krupp-Stiftung gründen Berthold-Beitz-Stipendium : Historiker Zachary Shore tritt im Herbst 2024 an
Die American Academy in Berlin und die Krupp-Stiftung haben ein neues Stipendium zu Ehren des ehemaligen Vorsitzenden der Krupp-Stiftung, Berthold Beitz, ins Leben gerufen. Es ermöglicht ab Herbst 2024 jährlich für ein Semester einen Aufenthalt im Hans-Arnhold-Zentrum der Akademie in Berlin. Der Schwerpunkt liegt auf Wirtschafts- und Politikgeschichte. Erster Stipendiat ist Zachary Shore, Professor für Geschichte an der Naval Postgraduate School, Senior Fellow am Institute of European Studies der University of California, Berkeley, und National Security Visiting Fellow an der Hoover Institution der Stanford University.
Der Namensgeber des Stipendiums gilt als einer der bedeutendsten Wirtschaftsführer der Bundesrepublik. 1953 trat der 2013 verstorbene Manager in den Stahlkonzern Krupp ein und wurde bald deren Vorstandsvorsitzender. Der Ruf des Unternehmens war damals aufgrund seiner Rolle während des Nationalsozialismus schwer geschädigt. Alfried Krupp war im Nürnberger Krupp-Prozess wegen Ausbeutung der von Deutschland besetzten Gebiete und Verbrechen im Zusammenhang mit Zwangsarbeit zu zwölf Jahren Haft und der Beschlagnahme seines Vermögens verurteilt worden.
Beitz trug dazu bei, das Unternehmen wiederzubeleben und dessen Ansehen wiederherzustellen. 1968 half er, das Vermögen Alfried Krupps in eine Stiftung zu übertragen. Darüber hinaus wird er mit seiner Frau Else in der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern geehrt, da er während des Zweiten Weltkriegs rund 800 Juden in Polen vor den Nationalsozialisten rettete. Daniel Benjamin, Präsident der American Academy in Berlin, betonte deshalb bei der Bekanntmachung des Stipendiums, wie wichtig es sei, Beitz’ Vermächtnis zu würdigen: „Sein Leben ist ein Beispiel für eine Mischung aus Zivilcourage, Geschäftssinn und Engagement für soziale Verantwortung.“