Warum Jeffrey Jendryk sich über eine E-Volleyball-Liga freuen würde
Es ist eine stolze Zahl: Mehr als 18 000 Menschen folgen Jeffrey Jendryk auf Instagram. In den vergangenen Tagen dürfte das Interesse an dem Profivolleyballer sogar noch ein bisschen gestiegen sein, zumindest in der Gaming-Szene. Am Donnerstag verkündeten die BR Volleys nämlich, dass der US-Amerikaner den Verein zukünftig in der E-Volleyball-Bundesliga vertrete.
Parallel dazu gab ein Blog namens ’Volleyballfreak’ den Auftakt der neuen Liga bekannt. „Ich habe einige Nachrichten bekommen, in denen mir gratuliert wurde“, sagt Jendryk und lacht, „das war ein lustiger Witz.“ Tatsächlich handelte es sich nämlich gar nicht um eine berufliche Neuorientierung, sondern einen Aprilscherz. Der Mittelblocker bleibt den BR Volleys also erhalten und verkrümelt sich zumindest bis zum Saisonende nicht hinter seine Konsole.
Wie es danach für ihn weitergeht, ist noch nicht ganz klar, sein Vertrag in Berlin läuft in diesem Jahr aus. Anschließend will er mit seiner Freundin Urlaub machen und mit der Nationalmannschaft zur Nations League und Weltmeisterschaft.
Dass die Volleys sich einen Aprilscherz erlauben, ist nicht das erste Mal. Erst im vergangenen Jahr wollten sie ihren Fans weismachen, dass Samuel Tuias Sohn in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Dafür posteten sie ein Foto aus Tuias Jugendjahren und schrieben, dass Emmanuel Tuia, bereits einen Vertrag in Berlin unterzeichnet hätte. Etliche Fans gratulierten in den Kommentaren, einige erkannten den Aprilscherz jedoch.
Anders als bei Emmanuel Tuia, der noch im Kindergartenalter ist, ist es im Falle Jendryks aber gar nicht so abwegig, dass er den Verein beim E-Volleyball vertritt – abgesehen davon, dass es noch keine Liga gibt. „Ich spiele gern Videospiele in meiner Freizeit. Für mich ist das Weg, mit meinen Freunden in den USA in Kontakt zu bleiben“, sagt Jendryk. „Es wäre ziemlich cool, eine E-Volleyball-Bundesliga zu haben.“ Ob er im Falle einer eigenen Liga Teil des Teams wäre, bezweifelt er allerdings: „Professionelle Videospiele gibt es ja schon, aber so gut bin ich auch nicht. Wenn es ein Team gäbe, wäre ich wohl kaum Teil davon.“
Niroomand blickt optimistisch auf das Spiel
Viel Zeit bleibt ihm ohnehin nicht, sein Gaming-Talent auszubauen, denn am Mittwoch steht das dritte Halbfinalspiel im Modus „Best of Five“ gegen die United Volleys Frankfurt an (19.30 Uhr/Spontent). Dort stehen die Volleys ein wenig mit dem Rücken zur Wand, nachdem sie das letzte Spiel im Tiebreak verloren haben. „Das war ein harter Verlust. Es ist schwer zu sagen, woran es lag, aber ich würde sagen, dass wir alle nicht so gut gespielt haben wie wir es gekonnt hätten“, resümiert Jendryk. „Wir hatten einfach keinen guten Tag.“
Sein Team musste beispielsweise auf Ruben Schott verzichten, der mit muskulären Problemen im Oberschenkel zu kämpfen hatte, was sich in der Annahme deutlich bemerkbar machte. Zudem erwischte Timothée Carle, der sich in der Champions League hervorgetan hatte, in Frankfurt keinen guten Tag.
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Geschäftsführer Kaweh Niroomand nutzte die vergangenen Tage deshalb, um mit einzelnen Spielern zu sprechen, sie auf das anstehende Match vorzubereiten, denn er weiß: „Wir müssen ein anderes Gesicht zeigen. Nur weil wir die BR Volleys sind, ist der Sieg nicht automatisch verbucht.“
Dennoch blickt Niroomand optimistisch auf das Heimspiel, vorausgesetzt, dass das Team die richtigen Lehren aus der Niederlage zieht. „Dann kann es uns sogar helfen, das war dann der bekannte Schuss vor den Bug zum richtigen Zeitpunkt. Aber wir müssen aufpassen, dass uns das Spiel nicht weggleitet.“ Gerade die Achse aus Zuspieler Sergej Grankin und Jendryk dürfte eine wichtige Rolle dabei spielen.