Stürmer Marcel Noebels sieht die Eisbären vor brisanten Tagen

Marcel Noebels hat dieser Tage viele Berührungspunkte mit München. Am Mittwoch reiste der Stürmer der Eisbären zusammen mit den Teamkollegen Leo Pföderl, Jonas Müller und Mathias Niederberger in die bayerische Landeshauptstadt, um sich für die Olympischen Spiele in Peking einzukleiden.

„Es ist schon ein kleiner Startschuss für mich, wenn ich mal nicht den Eisbär auf der Brust trage, sondern die Kleidung, auf der Deutscher Olympischer Sportbund draufsteht“, sagte Noebels nach dem Training am Donnerstag. „Das macht schon was mit einem und es werden Erinnerungen wachen an 2018, als wir ja genau so gestartet sind.“ Die offizielle Nominierung des Kaders erfolgt allerdings erst in der kommenden Woche.

Obwohl aufgrund der sich zuspitzenden Coronasituation in verschiedenen Eishockeyligen sogar über eine Absage des olympischen Eishockeyturniers diskutiert wurde und der Weltverband am Donnerstag zu einer Krisensitzung geladen hatte, ließ sich Noebels nach eigener Auskunft nicht verunsichern. Auch wenn ja schon länger feststeht, dass die NHL-Profis nicht mit von der Partie sein werden.

„Klar, es kann zurzeit viel passieren, auch am Tag davor noch“, sagte Noebels, „aber ich bin immer davon ausgegangen, dass wir spielen. Ich versuche so gut es eben geht, die Nebengeräusche auszublenden und freue mich, mit der Mannschaft ein gutes Turnier zu spielen.“

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München löst bei Noebels allerdings nicht nur olympische Vorfreuden aus, sondern sorgt auch für Anspannung vor dem kommenden Liga-Spieltag. Am Freitagabend (19.30 Uhr) empfangen die Eisbären die Mannschaft von Don Jackson, die zuletzt zwangsläufig pausieren musste, weil bei einigen positiven Coronatests auch einmal die Omikron-Variante entdeckt wurde.

Zach Boychuk steht kurz vor dem Comeback

Die Münchener hatten deshalb auch die beiden Halbfinal-Spiele in der Champions Hockey League verschieben müssen und so treffen die Berliner bis zu den Olympischen Spielen zwei statt dreimal auf diesen Gegner. Am 23. müssen die Eisbären im Olympia-Eiszentrum bestehen. Das vierte Aufeinandertreffen in dieser Saison folgt dann ebenfalls dort am 8. März, worauf sich beide Mannschaften jüngst verständigt haben.

Für die Berliner, die mit Bennet Roßmy, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux ebenfalls auf drei Spieler mit zuletzt positiven Testergebnissen verzichten müssen, wirft das Duell am Freitag einige Fragen auf: „Ich weiß nicht, mit welchem Line-up sie antreten werden“, sagte Eisbären-Cheftrainer Serge Aubin. Vielmehr kommt es ohnehin auf die richtige Einstellung an. „Ich erwarte das Beste, was München liefern kann. Nach so einer langen Zeit brennen die Jungs noch mehr darauf, wieder spielen zu können und ihre Leistung zu zeigen”, sagt Noebels.

Obwohl beide Mannschaften mittlerweile 20 Punkten trennen, wobei München vier Spiele weniger bestritten hat, bietet diese Ansetzung eine besondere Brisanz. „Wenn man gegen einen direkten Konkurrenten die Spalte in der Tabelle noch etwas größer machen kann, ist das immer schön“, weiß Noebels. Das gilt ganz speziell auch für den Auftritt in Mannheim am Sonntag (17 Uhr).

Womöglich wird bei einem dieser Spiele Zach Boychuk nach Gehirnerschütterung sein Comeback für die Eisbären geben können. In dieser Woche trainierte er wieder mit den Kollegen. „Wir müssen einfach sehen, wie es ihm heute Nachmittag und morgen geht. Und dann müssen wir das medizinisch abklären. Wenn er bei 100 Prozent ist, werden wir ihn bringen“, sagte Aubin. Dann hätte auch der Kanadier noch einige Berührungspunkte mit München.