Nach sportlicher Talfahrt: Steffen Baumgart ist nicht mehr Trainer beim 1. FC Köln
Steffen Baumgart ist nicht mehr Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln. Das gab der Verein am Donnerstagnachmittag bekannt.
„Jeder kann sich vorstellen, dass mir die Entscheidung, den FC zu verlassen, nicht leichtgefallen ist“, wird Baumgart in einer Vereinsmitteilung zitiert. „Was wir hier gemeinsam mit der Mannschaft, meinem Trainerteam, aber auch mit dem gesamten Verein erreicht haben, macht mich stolz. Gleichzeitig ist das aber auch der Grund, warum ich jetzt das Gefühl hatte, dass es eine Veränderung braucht.“
Obwohl er und sein Team in den vergangenen Monaten viel investiert hätten, fehlten die Ergebnisse, so Baumgart. „Wahrscheinlich braucht es dazu dann eben doch einen neuen Impuls.“
Köln steht auf einem Abstiegsplatz
Kölns Geschäftsführer Christian Keller, der nach der sportlichen Talfahrt ebenfalls in der Kritik steht, erklärte, er habe sich mit Baumgart „in den vergangenen Tagen und Wochen sehr offen, direkt, sachlich und respektvoll ausgetauscht, ob diese Kraft und Überzeugung wirklich noch in ausreichendem Maße vorhanden sind“. Im Ergebnis sei man gemeinsam zur Entscheidung gelangt, die Zusammenarbeit zu beenden, so Keller.
Der 1. FC Köln steht zur Winterpause nach 16 Spieltagen auf einem Abstiegsplatz in der Fußball-Bundesliga. Lediglich zehn Punkte holten die Kölner, nachdem sie in der vergangenen Saison noch europäisch gespielt hatten.
Baumgart hatte die Diskussion um seine Trainerposition am Mittwochabend selbst weiter angeheizt. „Es ist klar, in der Situation, in der wir sind, dass wir alles hinterfragen, auch den Trainer. Es geht nicht um meine Person, sondern es geht um die Gesamtheit und die sieht für uns nicht gut aus“, sagte der 51-Jährige.
Die Spieler hatten sich auch nach der Niederlage beim Abstiegskonkurrenten aus Berlin hinter Baumgart gestellt. „Klare Ansagen“ und eine „super Ansprache“ hatte beispielsweise Davie Selke dem Trainer attestiert. Eine Trennung sei kontraproduktiv, war den Worten des Stürmers zu entnehmen. Torwart Marvin Schwäbe beschrieb es ähnlich.
Ob er die Mannschaft noch erreiche, müsse ganz unabhängig von den freundlichen Worten der Spieler besprochen werden, sagte Baumgart am Mittwochabend. „Deswegen lasst uns die Diskussionen führen, bevor wir in irgendeine Richtung eine Antwort geben“, sagte er. Die Antwort ist bereits am Donnerstag gefallen. (dpa/Tsp)