Herbert Achternbusch ist tot
Der Regisseur und Schriftsteller Herbert Achternbusch ist tot. Das meldete zuerst die „Süddeutsche Zeitung“ am Donnerstag unter Berufung auf Weggefährten und Freunde. Die Stadt München bestätige der dpa den Tod Achternbuschs. Er starb demnach im Alter von 83 Jahren zu Beginn dieser Woche.
Achternbusch ist vor allem für seine skurrilen Filme bekannt wie zum Beispiel „Andechser Gefühl“, „Servus Bayern“ oder „Das Gespenst“. Zudem hat er Theaterstücke, Buchpublikationen und Hunderte Bilder geschaffen. Achternbusch zeichnete vor allem eine Hassliebe zu seiner Heimat Bayern aus.
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Schon in den 70er Jahren kam Achternbusch in Kontakt zur Szene der deutschen Autorenfilmer um Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta. Seine oft mit geringem Aufwand gedrehten Streifen nahmen regelmäßig die so unangepasst-subversive wie obrigkeitshörige und bigotte bayerische Volksseele aufs Korn. In „Der Depp“ (1983) ließ er seinen Lieblingsfeind Franz Josef Strauß vergiften, im halbdokumentarischen „Bierkampf“ rechnet er mit einem bayerischen Heiligtum ab: dem Oktoberfest.
Achternbusch kam als unehelicher Sohn einer Sportlehrerin und eines Zahntechnikers in München zur Welt und wuchs im Bayerischen Wald auf. Nach dem Abitur in Cham studierte er an den Kunstakademien in München und Nürnberg und schlug sich mit Gelegenheitsjobs durch, bevor er mit dem Schreiben begann.
Bereits mit seinem ersten Roman „Alexanderschlacht“ sicherte er sich einen festen Platz in der Literatur-Avantgarde der 70er und 80er Jahre. Mit seinen in rascher Folge entstandenen Theaterstücken errang er zweimal den Mülheimer Dramatikerpreis. Sein Zwei-Personen-Stück „Gust“ (1986) mit Sepp Bierbichler als aus der Zeit gefallenem Bauern, der im Begriff ist, seine Frau zu verlieren, lief jahrelang erfolgreich an den Münchner Kammerspielen. 2017 wurde am Münchner Volkstheater „Dogtown Munich“ uraufgeführt, abermals ein Bekenntnis zu seiner Heimatstadt. (dpa)