Frühe Hamburger Führung reicht nicht: Stuttgart schlägt den HSV mit 3:1 und hält die Klasse
Rund um den Hamburger Volkspark lag am Montagabend eine wage Hoffnung in der Luft. Darauf, durch ein kleines Fußballwunder doch noch den Aufstieg zu schaffen. Dem VfB Stuttgart den sicher geglaubten Sieg in der Relegation doch noch zu entreißen. Die Hoffnung wurde größer mit dem ersten Tor für den Hamburger SV – doch im Laufe der zweiten Halbzeit musste sie schließlich endgültig aufgegeben werden.
Im Rückspiel der Relegation zur ersten Bundesliga verlor der HSV mit 1:3 (1:0) vor 55.500 Zuschauenden im Volksparkstadion, während sich der VfB durch den Sieg den Klassenerhalt sicherte.
Im Vergleich zum 3:0-Sieg im Hinspiel vertraute Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß auf dieselbe Elf, beim HSV ersetzte Francisco Montero den krankheitsbedingt fehlenden Jonas David in der Innenverteidigung.
Und wie schon in Stuttgart, setzte der VfB die Hamburger früh unter Druck und zwang sie zu langen Bällen, um sich aus dem hohen Pressing zu befreien. Doch lange hielt das hohe Anlaufen der Stuttgarter nicht und der HSV löste sich immer wieder spielerisch.
In der vierten Minute forderte Hamburgs Jean-Luc Dompé per Freistoß Florian Müller im Tor zum ersten Mal zu einer Glanzparade heraus. Nur zwei Minuten später war Müller allerdings machtlos.
Diesmal war Dompé Vorlagengeber für Sonny Kittel, der sich am gegnerischen Strafraum ein Herz fasste und per Fernschuss und dank des linken Innenpfostens zur frühen Führung für den HSV traf – was den Volkspark explodieren ließ. Sofort rannten die Spieler zurück zum Mittelkreis, denn es brauchte mindestens drei Treffer, um Stuttgart in die Verlängerung zu zwingen.
Doch die Schwaben hatten natürlich andere Pläne und so kam im direkten Gegenzug Chris Führich zur großen Gelegenheit über links. Sein flacher Abschluss verfehlt nur knapp das kurze Eck und ging ans Außennetz.
Immer wieder forderten Hamburgs Trainer Tim Walter und seine Mannschaft die Fans auf, noch lauter zu werden und so wurde jede noch so kleine positive Aktion frenetisch bejubelt. Und inmitten der Anfeuerungsrufe fiel nach einer guten Viertelstunde der Ausgleich.
Der Fußballgott war nur kurz Hamburger
Wieder konnte der VfB einen Angriff über links zu Ende spielen und Hiroki Ito fand mit seiner flachen Hereingabe Serhou Guirassy am Fünfmeterraum, der den Ball sehenswert per Hacke im langen Eck unter. Sekunden danach sang die Hamburger Nordkurve „Fußallgott allez allez“ und dieser schien die Fans erhört zu haben. Denn Videoschiedsrichter Felix Zwayer schaltete sich ein und meldete eine Abseitsstellung. Und das Stadion atmete hörbar auf.
In der Folge hatte der HSV viel Ballbesitz, während Stuttgart kaum zum Zuge kam. Gefährlich wurde es nur bei Standards, von der starken Leistung im Hinspiel war nicht viel zu sehen beim Team von Hoeneß. Die Hamburger dagegen schienen beflügelt von der Atmosphäre und verteidigten leidenschaftlich. Im Spiel nach vorne blieben die großen Chancen zunächst aber aus. Kurz vor der Pause erhöhte der HSV nochmal deutlich den Druck und Robert Glatzel sowie Bakery Jatta scheiterten mit ihren Versuchen nur knapp.
Drei Minuten nach dem Seitenwechsel versetzte Stuttgarts Enzo Millot der Hamburger Stimmung dann einen gehörigen Dämpfer. Nach Vorarbeit von Guirassy brauchte Millot in der Mitte nur einzuschieben. Kurz danach war Führich drauf und dran, den HSV zum zweiten Mal zu schocken, brauchte mit seinem Abschluss nach einem Konter aber zu lange.
Die letzten Hoffnungen auf die Sensation begrub schließlich erneut Millot, der in der 64. Minute einen fatalen Fehler von Torwart Daniel Heuer Fernandes nutzte für seinen zweiten Treffer zum 2:1 für den VfB.
Der HSV steckte bis zum Ende nicht auf und kam durch Glatzel und den eingewechselten Ransford-Yeboah Königsdörffer zu weiteren Chancen, Tore fielen aber nicht mehr für den HSV. Vielmehr erhöhte Silas Katompa Mvumpa kurz vor Schluss auf den 3:1-Endstand.