Filmfestival Venedig 2024: Hohes Staraufgebot – und Andres Veiel kommt mit der Doku „Riefenstahl“

21 Filme konkurrieren bei der 81. Mostra am Lido di Venezia vom 28. August bis 7. September um die Löwen-Trophäen – und aus Deutschland wird außer Konkurrenz Andres Veiels Dokumentarfilm über Leni Riefenstahl gezeigt. Dies gab Festivaldirektor Alberto Barbera am Dienstag bekannt.

Zur Wettbewerbsauswahl gehören Pedro Almodóvars erste englischsprachige Produktion „The Room Next Door“ mit Tilda Swinton und Julianne Moore, Pablo Larraíns „Maria“ mit Angelina Jolie als Maria Callas und Luca Guadagninos „Queer“, die Adaption eines Burroughs-Romans mit Daniel Craig.

Letztes Jahr musste das Filmfest Venedig wegen der Hollywood-Streiks ohne US-Stars auskommen, dieses Jahr kehren sie in hoher Zahl zurück. Joaquin Phoenix und Lady Gaga werden mit Todd Phillips‘ „Joker: Folie A Deux“ erwartet; „Joker“, Teil 1, hatte 2019 den Goldenen Löwen gewonnen.

Adrien Brody wird in Brady Corbets „The Brutalist“ in der Rolle eines Holocaust-Überlebenden zu sehen sein, der nach Amerika auswandert. Außer Konkurrenz tauchen George Clooney und Brad Pitt im Actionfilm „Wolfs“ auf – und hoffentlich auch auf dem roten Teppich vor dem Palazzo del Cinema.

Beide sind mit Filmen am Lido vertreten: Angelina Jolie als „Maria“ Callas und Brad Pitt im Actionfilm „Wolfs“.

© REUTERS/MARIO ANZUONI

Außerdem sind im Wettbewerb dabei: „Campo di Bataglia“ des italienischen Altmeisters Gianni Amelio, Wang Bings „Youth – Homecoming“, „I’m Still Here“ von Walter Salles und „Harvest“ von der griechischen Autorenfilmerin Athina Rachel Tsangari.

Sieben Regisseurinnen bei der Löwen-Konkurrenz

Immerhin sieben Regisseurinnen (unter 24 Regie-Namen, wegen mehrerer Doppel-Regien) treten beim Löwen-Rennen an: Das sind neben Tsangari das französische Regie-Duo Delphine und Muriel Coulin mit „The Quiet Son“, die Italienerin Maura Delpero mit „Vermiglio“, die Georgierin Dea Kulumbegashvili mit „April“, die Niederländerin Halina Rejn mit „Babygirl“ (in dem Erotikthriller spielen Nicole Kidman und Antonio Banderas mit) sowie Giulia Louise Steigerwalt mit „Diva Futura“.

In Cannes und auf der Berlinale waren zuletzt nur jeweils vier Frauen im Hauptwettbewerb vertreten. Außer Konkurrenz sind zudem neue Produktionen von Harmony Korine, Lav Diaz, Claude Lelouch und vom japanischen Kultregisseur Takeshi Kitano annonciert.

Die Nebenreihe „Orizzonti Extra“ wird mit Tim Fehlbaums „September 5“ eröffnet. Die deutsche Produktion handelt von der Geiselnahme israelischer Sportler durch die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September bei den Olympischen Spielen 1972 in München.

Zu den Darstellern zählen John Magaro,  Peter Sarsgaard und Leonie Benesch. Und in der Serien-Sektion werden unter anderem Alfonso Cuaróns Thriller-Serie „Disclaimers“ und die Klimakrisen-Science-Fiction „Families Like Ours“ von Thomas Vinterberg präsentiert.

Wie bereits gemeldet, wird das Festival mit Tim Burtons „Beetlejuice Beetlejuice“ eröffnet, der Fortsetzung seines Kulthorrorfilms von 1988, zudem werden Sigourney Weaver und Peter Weir mit Ehren-Löwen ausgezeichnet. Jury-Präsidentin ist Isabelle Huppert, die deutsche Regisseurin Julia von Heinz wird als Jury-Mitglied ebenfalls über die Preise entscheiden.