Die Tuba ist das Instrument des Jahres 2024: Tiefenentspannt am Orchesterrand
Von zart und zierlich zu groß und wuchtig: Nachdem in den letzten 12 Monaten die Mandoline als „Instrument des Jahres“ gefeiert worden ist, wird 2024 die Tuba den Ehrentitel tragen. Sie ist das tiefste der Blechblasinstrumente – würde man die goldglänzende Metallröhre ausrollen, hätte das kleinste Tuba-Modell eine Länge von 3,5 Metern. Die B-Kontrabass-Tuba käme sogar auf 5,5 Meter.
Schnelle Karriere im Orchester
Zwar hatten bereits die alten Römer ein Instrument, das sie „Tuba“ nannten, die moderne Tuba aber wurde in Berlin entwickelt. Und zwar 1835 vom Hofinstrumentenmacher Johann Gottfried Moritz, im Auftrag des preußische Musikinspizient Friedrich Wieprecht. Das rund und satt klingende Bassinstrument war zunächst für Militärkapellen gedacht, begeisterte aber bald auch Komponisten „ernster“ Musik wie Hector Berlioz. Und wurde so zum festen Bestandteil sinfonischer Orchester. 1985 hat „Star Wars“-Komponist John Williams sogar ein Tuba-Konzert geschrieben.
In Berlin wird Fabian Neckermann, der Solo-Tubist des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, 2024 die Patenfunktion für das „Instrument des Jahres“ übernehmen. Er will mit dem Vorurteil aufräumen, dass die Tuba plump und schwerfällig sei. Das Gegenteil ist wahr: Sie kann durchaus auch solistisch brillieren, betont der RSB-Musiker.
Um das Instrument bekannter zu machen, wird es in Berlin unter anderem vom 9. bis 12 Mai ein großes Tubafest geben. Das von den bundesdeutschen Landesmusikräten getragene Projekt „Instrument des Jahres“ gibt es seit dem Jahr 2008. Ins Guinness-Buch der Rekorde schafften es übrigens vor fünf Jahren 835 Tubistinnen und Tubisten, als sie sich in der US-amerikanischen Stadt Kansas City versammelten und gemeinsam Weihnachtslieder spielten.