Die Eisbären verlieren erneut zu Hause
Was für ein Drama. In der Verlängerung zog Wolfsburgs Trevor Mingoia ab, doch durch das Gerangel vor dem Tor der Berliner sprang das Gestänge raus. Tor oder nicht Tor? Diese Frage entschieden die Schiedsrichter durch Videobeweis – und sich dann letztlich gegen die Berliner. Damit stand mit einem 2:3 (1:2, 0:0, 1:0, 0:1) die bittere dritte Heimniederlage der Eisbären zu Buche.
Das Team der Wolfsburger präsentierte sich dabei von Beginn an weniger statisch, als man es vielleicht noch aus der vorangegangenen Spielzeit kannte. Unter dem neuen Coach Mike Stewart scheint der Spielaufbau offensiv aggressiver, ohne dabei an Kompaktheit und Physis in der Abwehr zu verlieren.
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Das trug in dieser Saison sportlich bereits Früchte: Die Grizzlys haben nach der Auftaktniederlage bei den Kölner Haien vier Siege einfahren können, in allen fünf Spielen gepunktet und reisten als Tabellenerster in Berlin an, um ihre Serie auszubauen.
Bei den Eisbären hingegen setzte sich nach Fehlschlägen gegen Mannheim und München die Heimschwäche fort. Dabei zeigten sich die Probleme vor allem im Aufbau, wo das Team von Trainer Serge Aubin zunächst zu hektisch agierte, sich einige Passfehler leistete und Abstimmungsprobleme deutlich wurden.
In der fünften Minute war es dann Kapitän Frank Hördler, der den Puck nach vorne treiben wollte, aber ins Leere schoss. Ex-Eisbär Thomas Reichel fing die Scheibe ab und traf problemlos. Nur wenige Minuten später war es Anthony Rech aus der Parade-Sturmreihe der Wolfsburger, der zum 2:0 einschob.
Die Defensive stand jetzt sicher
Ein Weckruf für die Berliner, der sich zunächst bei den Special Teams zeigte. Nachdem Wolfsburgs Phil Hungerecker zwei Minuten wegen Beinstellens vom Eis musste, nutzte Leo Pföderl die kurze Verwirrung beim Wiederauffüllen und konnte auf 1:2 verkürzen. Gleichermaßen bemerkenswert war das Penalty Killing in doppelter Unterzahl kurz vor der ersten Pausensirene. Wolfsburg machte zwar weiter Druck, die Berliner Defensive ließ sich aber nichts zu Schulden kommen.
Was fehlte – und das ist wieder so eine Binse – waren die Tore. Aubins Mannschaft gelang es trotz guter Chancen nicht, das Spielgerät erfolgreich unterzubringen. Da allerdings auch die Wolfsburger in ihrer Präzision nachließen, konnten die Berliner durch einen Treffer von Yannick Vellieux in der 54. Minute die Verlängerung erzwingen. Dann aber folge das Drama, das die engagierte Aufholjagd der Berliner ins Leere laufen ließ, sodass es auf heimischen Eis wieder einmal keinen Sieg für die Eisbären gab.