Unwetter-Horror in Australien: Sintflut in New South Wales! 300.000 Menschen vor Evakuierung
Mancherorts steht das Wasser in den Häusern bis zur Decke: Gegen Ende des australischen Sommers haben sintflutartige Regengüsse ganze Regionen im Osten von Down Under verwüstet. Hunderte Menschen sind vom Wasser umzingelt und warten auf Hilfe.
Sintflutartiger Regen hat die schweren Überschwemmungen im Osten Australiens weiter verschärft. Bild: picture alliance/dpa/Fraser Coast Regional Council/AP | Uncredited
Die Überschwemmungen im Osten Australiens haben den Behörden zufolge katastrophale Ausmaße angenommen. Hunderte Menschen im Bundesstaat New South Wales harrten am Montagabend (Ortszeit) noch auf den Dächern ihrer Häuser aus und warteten auf Hilfe. Bei den Behörden gingen verzweifelte Hilferufe ein – auch über soziale Netzwerke. Besonders rund um die Stadt Lismore waren die Pegel zuvor extrem schnell gestiegen.
Unwetter-Drama in Australien: Überschwemmungen überrollen ganze Städte
Der Bürgermeister von Lismore, Steve Krieg, beschrieb die Situation als “beispiellos” und “lebensbedrohlich” und erklärte: “Es ist keine Untertreibung, zu sagen, dass es katastrophal ist.” Mehr als 15 000 Menschen in der Region wurden bereits vor den Überflutungen in Sicherheit gebracht. “So etwas haben wir hier in der Gegend noch nie gesehen”, zitierte die australische Nachrichtenagentur AAP den Bürgermeister.
Sintflutartige Regenfälle im Osten Australiens – Premierminister spricht von “Krisensituation”
Vorausgegangen waren tagelange sintflutartige Regenfälle. Auslöser für das Extremwetter ist ein sich nur langsam bewegendes Tiefdruckgebiet. Der australische Premierminister Scott Morrison sprach von einer “Krisensituation” und wollte mit den Notfallbehörden des Landes über das weitere Vorgehen beraten. Er sagte den Betroffenen finanzielle und logistische Unterstützung zu. Medien zufolge spielten sich verzweifelte Szenen ab. Viele Australier waren in Tränen aufgelöst.
Menschen retten sich auf ihre Dächer
Zahlreiche Rettungskräfte versuchten unter schwersten Bedingungen, die Menschen vor Einbruch der Dunkelheit von den Dächern in Sicherheit zu bringen, wie der Sender 9News berichtete. “Dutzende Menschen sind vom Wasser eingeschlossen – sie können nicht entkommen, es sei denn, sie werden mit einem Boot gerettet”, so der Sender. Einige Anwohner hätten Löcher in ihre Dächer geschlagen – der einzige Fluchtweg, als ihre Häuser mit Wasser vollliefen. Teilweise stehe das Wasser bis zur Decke.
Regional-Premierminister Dominic sagte, es gebe “viele beunruhigende Berichte” von in Not geratenen Menschen in der Region. “Ich bitte die Menschen, die derzeit isoliert sind, Geduld zu haben und darauf zu vertrauen, dass wir alles tun, um Ihnen zu helfen.”
Keine Entspannung in Sicht – Meteorologen kündigen weitere Regenfälle an
Eine Entspannung der Lage war aber noch nicht in Sicht: Meteorologen sagten für die nächsten Tage weitere Regenfälle voraus. Auch in Australiens größter Stadt Sydney war es zuletzt zu Überschwemmungen gekommen – Experten zufolge war es der regenreichste Sommer in der Metropole seit 30 Jahren.
“Packen Sie eine Tasche”: Historische Überschwemmungen in Australien
Die massiven Überschwemmungen im Osten Australiens haben weite Teile der Region weiter fest im Griff. Die Einsatzkräfte waren auch am Dienstag (01.03.2022) unermüdlich im Einsatz, um in Not geratene Menschen mit Hubschraubern und Booten von ihren Häuserdächern zu retten. 300.000 Menschen im Bundesstaat New South Wales sollten sich bereit machen, um notfalls auch kurzfristig in Sicherheit gebracht werden zu können, sagte Steph Cooke, die Regionalministerin für Rettungsdienste. Sie forderte Betroffene auf: “Bitte packen Sie eine Tasche und Ihr Mobiltelefon samt Ladegerät”.
Auslöser für das Extremwetter ist ein sich nur langsam bewegendes Tiefdruckgebiet. Dieses ziehe nun vom Norden in Richtung Süden. Die Millionenstadt Sydney und die Südküste von New South Wales müssten sich auf “starken bis sintflutartigen Regen” einstellen, warnten Meteorologen. In Sydney, der größten Stadt in Down Under, war es zuletzt bereits zu Überschwemmungen gekommen – Experten zufolge war es der nasseste Sommer in der Metropole seit 30 Jahren.
Keine Entspannung in Sicht: Australien erwartet “sintflutartigen Regen”
“Der Wetterdienst und andere Behörden melden weitere Stürme und weitere zu erwartende Überflutungen im Laufe der Woche”, sagte Premierminister Scott Morrison. Am schlimmsten betroffen sei die Stadt Lismore. “Sie waren dort immer an Überschwemmungen gewöhnt, aber so etwas haben sie in ihrem Leben noch nicht erlebt.”
Medien sprachen von einer “historischen Katastrophe” im gesamten Bundesstaat. Ganze Ortschaften seien von den Wassermassen “verschluckt” worden. In vielen Häusern standen die braunen Fluten bis zur Decke.
Unwetter-Horror fordert bislang 8 Tote in Queensland – zwei weitere Menschen vermisst
Im angrenzenden Bundesstaat Queensland wurden zwei Männer in den Fluten vermisst. Acht Menschen waren in den vergangenen Tagen in der Region bereits ums Leben gekommen. Von Überschwemmungen betroffen waren hier auch die Millionenmetropole Brisbane und die Städte Gympie und Maryborough sowie Gebiete entlang der Sunshine Coast. In einigen Gegenden hatte es innerhalb von wenigen Tagen so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Jahr.
Viele Menschen vor allem rund um die Stadt Lismore im Bundesstaat New South Wales sind vor den schnell steigenden Wassermassen auf ihre Dächer geflüchtet. Bild: picture alliance/dpa/Fraser Coast Regional Council/AP | Uncredited
“Katastrophale Fluten” zerstören zehntausende Gebäude- 50.000 Häuser zwischenzeitlich ohne Strom
Zehntausende Gebäude seien von den “katastrophalen Fluten” beschädigt oder zerstört worden, hieß es. Ganze Straßen hätten sich in Flüsse verwandelt. Über 50.000 Häuser waren ohne Strom. Hunderte Schulen blieben geschlossen, öffentliche Verkehrsmittel wie Busse, Züge und Fähren stellten den Dienst ein.
Eine Frau rettet ihr Baby vor den Fluten. Bild: picture alliance/dpa/AAP | Jason O’brien
Klimawandel schuld am Flut-Drama in Australien?
Australien leidet besonders unter dem Klimawandel. Mitte Januar schwitzten weite Teile von Down Under noch unter einer erbarmungslosen Hitzeglocke. Im Westen des Landes wurden dabei Werte von teilweise mehr als 50 Grad verzeichnet.
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sba/news.de/dpa