„Ich bin bei Mercedes, seit ich 13 bin“: Bereut Hamilton seinen Ferrari-Wechsel?
Nach dem Ende seiner Formel-1-Durststrecke legte sich Lewis Hamilton erstmal hin. Der Rekordweltmeister streckte sich mit schwarzer Sonnenbrille auf der Nase und pinkem Mobiltelefon in der Hand auf der weißen Couch aus, auf der die Piloten nach einem Grand Prix nochmal Rede und Antwort stehen – oder wie zunächst in Hamiltons Fall: liegen. 238 Tage nach seinem letzten Podestplatz im Herbst vergangenen Jahres in Mexiko kehrte der Engländer beim Grand Prix von Spanien als Dritter auf das Podium zurück.
Es war ein wichtiger Energieschub auf Hamiltons Mercedes-Abschiedstournee, ehe er ab kommendem Jahr den Platz von Carlos Sainz bei Ferrari einnimmt und die Italiener wieder zum Weltmeister machen soll.
Ist Hamilton aber wieder siegfähig? „Ich denke, das ist unser Maximum im Moment“, sagte er und dämpfte die Hoffnungen seiner Fans. „Wir sind immer, das ganze Jahr hindurch, am Finetuning. Aber wir müssen ein paar zusätzliche Dinge ranschaffen, um mit diesen Jungs mithalten zu können.“ Mit diesen Jungs waren Red-Bull-Sieger Max Verstappen und der Zweite Lando Norris im McLaren gemeint.
Es tut gut, endlich mal ein sauberes Wochenende zu haben.
Lewis Hamilton über sein Rennen vergangenes Wochenende
Das Problem trotz des sich immer deutlicher abzeichnenden Aufschwungs bei Mercedes ist für Hamilton aber die Qualifikation. Diese eine schnelle Runde für eine gute Ausgangsposition im Rennen will ihm einfach nicht gelingen. Sein bestes Qualifikationsergebnis 2024? Rang drei in Spanien. „Es tut gut, endlich mal ein sauberes Wochenende zu haben“, befand Hamilton. „Hoffentlich versetzt uns das für die nächsten Rennen in eine gute Position.“
Bereut Hamilton seinen Wechsel?
Zur Schnelllebigkeit des wirklich schnelllebigen Formel-1-Geschäfts gehört es, dass der siebenmalige Weltmeister nach seinem erfolgreichen Barcelona-Wochenende schon gefragt wurde, ob er schon wegen seines Ferrari-Wechsels ins Grübeln gerate?
„Ich bin bei Mercedes, seit ich 13 bin, und ich werde immer ein Fan und Unterstützer von Mercedes sein. Und meine Aufgabe in diesem Jahr ist es, mit der Crew, die ich habe, und den Leuten im Werk so hart wie möglich zu arbeiten, um zu versuchen, das Auto in die richtige Richtung zu bringen und zu entwickeln“, erklärte Hamilton.
Sein Job laute aber ab 2025: Ferrari. „Ich denke, sie hatten ein paar schwierige Rennen, aber wir dürfen nicht vergessen, dass sie in Monaco ein Rennen gewonnen haben. Nach Platz eins in Monaco für Charles Leclerc und Platz drei für Teamkollege Carlos Sainz blamierte sich Ferrari mit einem Doppel-Ausfall in Kanada. In Spanien nun landete Leclerc als Fünfter direkt vor Sainz.
Wenn man exakt nach den Regeln geht, würde ich sagen: Das ist nicht erlaubt. Wenn man mich aber als Rennfahrer fragt, würde ich sagen: Es war ein harter Move.
Carlos Sainz über das Rennen am Wochenende
In der Boxengasse wäre Sainz nach einem Stopp fast mit Mercedes-Fahrer George Russell kollidiert. Mit Hamilton geriet er nur wenig später auf dem Kurs aneinander. Im ersten Drittel des Rennens fühlte er sich bei einem Zweikampf von diesem abgedrängt und verstand nicht, warum der Brite nicht bestraft wurde. „Wenn man exakt nach den Regeln geht, würde ich sagen: Das ist nicht erlaubt. Wenn man mich aber als Rennfahrer fragt, würde ich sagen: Es war ein harter Move“, erklärte Sainz.
Hamilton bewertete den Vorfall mit dem Spanier mit der Gelassenheit eines 103-maligen Rennsiegers. „Ich glaube, alle Überholvorgänge waren sehr knapp. So sollte es doch sein, oder?“, meinte er. Wenn Hamilton bei Ferrari anfängt, ist Sainz für ihn längst Geschichte.