Bierhoff goes American Football: Der Olli und sein goldenes Händchen

Oliver Bierhoff hat seinen neuen Traumjob gefunden, bei den New England Patriots. Dort ist er künftig „Official Business Advisor for the Patriots to aide in the Organization’s expansion as part of the NFL’s Global Markets Program“.

Heruntergebrochen soll er beratend helfend tätig sein bei den Expansionsvorhaben der nordamerikanischen Footballiga auf dem europäischen Markt. Nicht in ganz Europa, aber in Deutschland, der Schweiz und Österreich. Also überall dort, wo man den einstigen Manager des DFB-Teams kennt und verstehen kann (Südtirol, Luxemburg etc. packen wir mal oben drauf).

Ganz schön clever von einem NFL-Team aus Foxborough, sich mal ein bekanntes Gesicht aus dem deutschen Sport einzukaufen. Ihnen ist natürlich klar, dass Europa in Soccer vernarrt ist und nicht unbedingt in Football (außer in England, aber da meinen sie Soccer mit Football).

Womöglich hat ihnen keiner erzählt, dass die Sympathiewerte vom Bierhoff am Ende der Zeit beim DFB im Keller waren, und vielleicht will ihn keiner in Deutschland, der Schweiz oder Österreich sehen, oder nicht so viele – aber nun gut: Die Patriots sind eines von fünf NFL-Teams mit den Vermarktungsrechten für den deutschen Markt.

Am 5. und 12. November gibt es NFL-Spiele in Frankfurt

Der Football/Soccer-Olli kann also rund um die Ausflüge von NFL-Teams nach Deutschland, beraten und wirbeln. Der sechsmalige Super-Bowl-Sieger Patriots spielt am 12. November in Frankfurt. Da wird der Bierhoff bestimmt trommeln und wann immer sich die Gelegenheit bietet vor den Kameras erzählen, wie doll doch das mit dem Football ist.

Der Job wird womöglich auch weniger stressig als lohnenswert für Oliver Bierhoff. Er hat eben nicht nur einen goldenen Fuß, sondern auch ein goldenes Händchen. Und irgendwie hat er sich den Job verdient, nach dem DFB-Stress. Für Shampoo will er mit 55 Jahren sicher nicht mehr werben wollen, obwohl er das unbestritten immer noch könnte.

Womöglich können sie von der Nummer auch etwas lernen in Deutschland, vielleicht sollte sich der FC Bayern auch mal in den USA umschauen nach arbeitsloser Ex-Football-Prominenz (Joe Montana? Oder, jünger, Tom Brady?). Die könnte daheim erzählen, wie durfte dieses Soccer doch ist. Am besten beim ersten Punktspiel einer Bundesliga-Saison, etwa in New York, zwischen Bayern und Dortmund oder so.

Aber das wird wohl nicht passieren. Und manchmal ist es auch gar nicht so schlimm, dass das deutsche Sportbusiness noch etwas weniger innovativ tickt als sie in anderen Teilen der Welt ticken.